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Ein Haus, das verbindet

Stadtteilkulturzentrum Luise bezieht seine Räume

Das Stadtteilkulturzentrum Luise bezieht seine Räume an der Ruppertstraße 5. (Bild: Kulturreferat/Tobias Hase)

Gute Nachrichten für die Kulturszene im Münchner Süden: Das Stadtteilkulturzentrum Luise bezieht seine Räumlichkeiten an der Ruppertstraße 5. Das Zentrum ist angedockt an das Gebäude des Städtischen Berufsschulzentrums für Erziehungsberufe an der Ruppertstraße, das auch ein Haus für Kinder umfasst. Aufgrund der Covid-19-Pandemie ist der Start vorerst digital.

Der Gewinner

Der Name Luise war der Gewinner eines großen Namenswettbewerbs unter Anwohnern, der 2019 ausgeschrieben wurde und mit rund 300 Vorschlägen große Resonanz erfuhr. Das LU steht für Ludwigsvorstadt, das I für Isarvorstadt und SE für Sendling. Der Name ist Programm: Die Luise ist ein Kulturort zum Mitmachen und Selbergestalten für die beiden Stadtbezirke und darüber hinaus.

Luise ist eines von über 30 Stadtteilkulturzentren im Münchner Stadtgebiet. Mit dieser kulturellen Infrastruktur sorgt die Stadt München dafür, dass es überall Kulturangebote und die Möglichkeit zur Mitgestaltung der eigenen Stadt gibt. Trägerverein ist die Glockenbachwerkstatt e.V., ein Verein, der sich seit vierzig Jahren mit soziokulturellen Angeboten für Münchner Bürger engagiert. Glockenbachwerkstatt-Geschäftsführer Thomas Filser freut sich über den jüngsten Zuwachs. "Mit der Luise bekommt die Glocke eine Schwester, die viel aus unserer Erfahrung schöpfen kann und gleichzeitig neue Wege beschreiten wird", betont er.

Programm zum Anfassen

Das Programm wird so vielseitig wie die Münchner Stadtgesellschaft: Luise tanzt, spielt, forscht, kocht, singt und diskutiert mit allen Altersgruppen und allen Kulturen. Bewohner aus den angrenzenden Vierteln haben die Gelegenheit, sich lokal zu engagieren und Kultur in ihrer Nachbarschaft zu erleben. Auch mit den Berufsfachschulen, mit denen sich das Kulturzentrum das Gebäude teilt, sind bereits erste Projekte im Bereich der kulturellen Bildung geplant. Für einen guten Draht in die Stadtviertel wird die Arbeit des Luise-Teams durch einen Nutzerbeirat begleitet, der sich aus Mitgliedern der Bezirksausschüsse 2 (Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt) und 6 (Sendling) sowie Akteuren aus den Quartieren zusammensetzt. Aufgrund der Covid-19-Pandemie startet die Luise vorerst mit einem digitalen Programm. Mit Online-Angeboten wie DanceOn@Home für Senioren, dem Erfindermittwoch für Kinder sowie der Aktion Luise pflanzt in Kooperation mit den umliegenden Alten- und Servicezentren und dem KulturRaum München e.V. möchte die Luise kulturelle Teilhabe auch von zu Hause aus ermöglichen.

Raum für Ideen

Die Luise bietet mit einem großzügigen Veranstaltungsaal mit Bühne und vier weiteren Gruppenräumen für Workshops, Werkstätten, Kurse und Vereinsaktivitäten viel Raum für Kreativität. Alle Räume sind barrierefrei, die Bühne verfügt über einen Lift. Die nahegelegene U-Bahn-Station Poccistraße sowie eine Bushaltestelle vor der Haustür ermöglichen eine unkomplizierte Anfahrt mit dem ÖPNV. Raumanfragen können direkt an info@luise-kultur.de gerichtet werden. Eine Lesung planen, einen Workshop anbieten oder ein Kunstprojekt mit Jugendlichen starten? Wer sich im kulturellen Bereich ehrenamtlich engagieren möchte, ist in der Luise richtig. Weitere Infos unter www.luise-kultur.de im Internet.

 

"Gemeinsam neue Geschichten erzählen"

Clara Holzheimer, Leiterin des Stadtteilkulturzentrums Luise, betont:

"In der Luise treffen verschiedenste Viertelbiographien aufeinander. Bei uns werden sich Menschen begegnen, die auf der Straße vielleicht aneinander vorbeilaufen würden. Indem sie sich gemeinsam für eine Sache engagieren, miteinander tanzen, in einem Chor singen und Projekte planen, können sie gemeinsam neue Geschichten erzählen. Die Luise wird ein Haus, das verbindet."

"Öffentliches Programm für alle"

Kulturreferent Anton Biebl sagt:

"Die Luise ist ein Kulturzentrum, das die lokale Kunst- und Kulturszene ebenso einlädt wie engagierte Bürgerinnen und Bürger. Gemeinsam soll dort ein öffentliches Programm für alle entstehen. Es darf also gerne so vielfältig werden wie die Nachbarschaft in der Ludwigsvorstadt, der Isarvorstadt und in Sendling. Ich wünsche mir auch Vernetzungen zu anderen Kulturakteuren in der Gegend wie der Sendlinger Kulturschmiede, der Alten Utting, dem neuen Münchner Volkstheater oder dem Interimsgelände für den Gasteig an der Isar."

"Traum wird Wirklichkeit"

Beate Bidjanbeg, Vorsitzende des Unterausschusses Kultur, Jugend, Soziales im Bezirksausschuss Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt, freut sich:

"Seit fast drei Jahrzehnten haben wir im Stadtbezirk Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt ein Kulturzentrum gefordert. Mit der Luise wird nun ein schon verloren geglaubter Traum endlich Wirklichkeit. Vor allem einen großen Veranstaltungsraum haben sich die Kulturschaffenden in unserem Viertel gewünscht. In der Luise gibt es nun einen, in den sogar 200 Personen passen. Wir freuen uns auf die neuen Möglichkeiten und die intensivere kulturelle Zusammenarbeit der beiden Stadtbezirke, die zwar durch die Bahnlinie getrennt, aber durch den ,Bauch von München', d.h. Großmarkthalle und Viehhof, miteinander verbunden sind."

"Gut zu erreichen"

Markus S. Lutz, Vorsitzender des Bezirksausschusses Sendling:

"Wir freuen uns in Sendling, ab sofort ein richtiges Stadtteilkulturzentrum zu haben, welches nicht mehr direkt bei uns im Bezirk liegt, aber in Sichtweite der Großmarkthalle am alten Südbahnhof. Es ist auch von uns, unter dem Südring durch, gut über die Lindwurmstraße oder die Tumblingerstraße zu erreichen und bietet somit niedrigschwelligen Initiativen, Vereinen und Künstlern im Viertel die Möglichkeit, Raum für Aktionen zu nutzen. Dieser Raum für Kunst und Kultur hat lange gefehlt, wir freuen uns, dass er nun, in enger Zusammenarbeit mit unserem Nachbarbezirk, kommt. Für den Sendlinger Bezirksausschuss ist dies ein wichtiger kulturpolitischer Erfolg."

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