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Auf Spurensuche

Evangelische PflegeAkademie lud zum Tag der offenen Tür ein

Altenpflege ist eine anspruchsvolle Aufgabe (von links): Florian Walter, Leiter des Evangelischen Pflegezentrums, Lisa Hirdes, Leiterin der Evangelischen PflegeAkademie, und Katharina Matic, stellv. Leiterin der Evangelischen PflegeAkademie. (Bild: tab)

Ein alter Film mit Harald Juhnke flimmert über die Leinwand, daneben hängen Fotos von prominenten Schauspielern der 1950er und 60 Jahre. Das Cafe in der Evangelischen PflegeAkademie wird zum "Erinnerunscafe". Es hat eine kleine Zeitreise gemacht. Anlass ist der Tag der offenen Tür in der Berufsfachschule für Altenpflege und Altenpflegehilfe. Bei Würstl und Waffeln können die Besucher hier eine Pause einlegen, ehe sie wieder in einen der Workshops schauen, um sich ein Bild über den Beruf zu machen.

"Nah am Leben dran"

"Die Altenpflege ist so etwas wie Spurensuche. Man muss einen Weg finden zu den Menschen und das muss man lernen", sagt Lisa Hirdes, Leiterin der Evangelischen PflegeAkademie. "Das Herz am richtigen Fleck und zwei Hände reichen bei weitem nicht." Ein respektvoller Umgang mit den alten Menschen sei nötig. Wenn man das alles habe, dann sei es ein wunderbarer Beruf. "In der Altenpflege ist man nah am Leben dran", sagt sie. Die Anforderungen an den Beruf seien sehr hoch, so Lisa Hirdes. "Das Verständnis dafür, dass Pflege eine hohe Profession braucht, ist gewachsen."

"Es ist eine wertvolle Aufgabe, den Rest des Lebens alter Menschen zu flankieren. Und das ist nicht nur ein trauriger Abbauprozess. Wir können die Menschen hier emotional stützen und erfahren sehr viel von ihnen", sagt Florian Walter, Leiter des benachbarten Evangelischen Pflegezentrums, mit dem die PflegeAkademie kooperiert. "Die Altenpflege ist eine sinnstiftende und wertvolle Arbeit."

"Selbstbewusster auftreten"

Auch Dominik Schiffbahn, Auszubildender im 2. Lehrjahr, sieht das so. Für ihn ist die Altenpflege der perfekte Beruf. Jederzeit würde er sich wieder dafür entscheiden. "Die Ausbildung umfasst viele Bereiche - das Pflegerische Wissen, aber auch die Planung", sagt er. Und: "Man ist in der Lage, einen alten Menschen so zu pflegen, dass er aufblüht." Viel Geduld brauche man dafür, sagt der 25-Jährige, und vor allem die Fähigkeit, jeden Menschen so zu nehmen wie er ist. "Natürlich muss man auch bereit sein, viel zu lernen." Um in der Gesellschaft mehr Wertschätzung zu erfahren, sieht er auch die Altenpflege selbst in der Pflicht. "Die Altenpflege muss sich selber präsentieren und selbstbewusster auftreten. Wir haben ein umfangreiches Fachwissen, mit dem man selbstbewusst auftreten kann", betont er.

Wie vielfältig und kreativ die berufliche Altenpflege ist, darüber können sich Interessierte an diesem Tag noch an mehreren Ständen informieren und Antworten auf ihre Fragen dazu bekommen. Auf dem Programm stehen kurze Vorträge und Workshops, unter anderem zu Themen wie Basale Stimulation und Erste Hilfe. Die Besucher können zudem mit Hilfe eines Altersstimulationsanzugs erfahren, wie man im Alter sieht, hört, fühlt und sich bewegt.

Die Evangelische PflegeAkademie

Die Evangelische PflegeAkademie – Berufsfachschule für Altenpflege ist eine der führenden Ausbildungsstätten für die Pflege in München. Über 200 Schülerinnen und Schüler besuchen jährlich einen der drei Ausbildungswege: Die Evangelische PflegeAkademie bietet neben der dreijährigen Ausbildung in der Altenpflege den Studiengang "Pflege dual" sowie die einjährige Ausbildung zur/zum staatlich geprüften Pflegefachhelfer/-in (Altenpflege) an. Weitere Informationen zur Evangelischen PflegeAkademie unter www.pflegeakademie-muenchen.de im Internet.


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