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Grandioser Start

Auftakt für Entwicklungsprozess Österreicherviertel

Wie kann man das schöne, alte Reihenhausviertel entwickeln und gleichzeitig erhalten? Zur Auftaktveranstaltung des Bürgerdialogs kamen weit über 150 Leute und beteiligten sich aktiv in den Gesprächsrunden (im Bild die Gruppe "Technik"). (Bild: us)

Das Pasinger Österreicherviertel ist das Gebiet zwischen Landsberger und Agnes-Bernauer-Straße und zwischen Attersee- und Willibaldstraße. Hier sind zumeist Reihenhäuser aus den 50er und 60er Jahren in engen heimeligen Straßen zu finden. Geschäfte gibt es eher in der Nähe der Willibaldstraße, die zentrale Grünfläche ist die Kremser Wiese.

Vor genau einem Jahr machte der Bezirksausschuss 21 (BA) auf Antrag der Grünen den Vorschlag zu einem Entwicklungsprozess, um das etwas in die Jahre gekommene Viertel zu modernisieren und trotzdem den Charakter zu erhalten. Beispielhaft für andere Münchner Viertel und vor allem bürgernah soll dieser Prozess werden – so die Erwartungen des BA.

Mehr als 150 Bürger am Eröffnungsabend

Und die wurden gleich zu Anfang übertroffen. Denn über 150 Bürger kamen zum Eröffnungsabend in den Pfarrsaal von St. Willibald. „Wir sind restlos begeistert“, eröffnete BA-Vorsitzender Frieder Vogelsgesang und meinte weiter: „Der Erfolg unseres Entwicklungsprozesses ist von Ihrer Mitarbeit abhängig.“

Denn nicht nur der Eröffnungsabend mit den verschiedenen Gesprächsgruppen, sondern auch die anschließend – wahrscheinlich im Herbst stattfindenden Workshops – funktionieren nur mit Bürgerbeteiligung.

Am ersten Abend ließen sich die Anwesenden überhaupt nicht lange zur Mitarbeit bitten. Mittels Zettelabstimmung waren die drängenden Themen schnell umrissen: ruhender und fließender Verkehr, technische Infrastruktur, soziales Miteinander und Nachverdichtung und Wohnen.

Leidiges Verkehrsproblem

Nach einstündiger Debatte in diesen fünf Gruppen, bei der die Bürger von einem Stand zum nächsten gehen konnten und ihre Anmerkungen gaben, war das „heißeste Thema gefunden, nämlich das Park- und Verkehrsproblem“, fasste der Moderator des Abends Sven Siebert zusammen. Die Vorschläge der Bürger waren ähnlich umfassend wie die Probleme. „In jedem Fall muss man mit dem Verkehr leben oder aber die Stadt schafft einen Shared Space oder plant etwas Grundlegendes.“

Auch bei Fragen der technischen Infrastruktur taten sich Probleme auf. Es gebe ein Ost-West-Gefälle in der Nahversorgung, ein Wochenmarkt würde fehlen und die eben endgültig geschlossene Postfiliale würde schmerzlich vermisst. Viele Bürger interessierten sich auch für eine Modernisierung mit Glasfaser und Photovoltaik und sorgten sich um einen ansprechenden Platz für Jugendliche.

Ein Hühnerstall fürs Viertel

Ganz besonders lebendig ging es in der Gruppe fürs soziale Miteinander zu. Am Ende der Diskussionsstunde hatten sich schon die ersten Gemeinschaften für Urban Gardening gefunden und es gab eine Mehrheit für ein Hühnerstallprojekt mitten im Viertel.

„Danke für Ihre Begeisterung und dafür, dass so viele so lange so intensiv mitgearbeitet haben“, beendete Vogelsgesang den langen Abend und verwies auf die BA-Webseite, auf der alle Infos und Kontakte für den Prozess zu finden sein werden. Für die Workshops wünschte er ein ähnliches Engagement. „Wenn Sie als Anwohner sich einig sind, dann werden wir als BA Sie in der zeitnahen Umsetzung Ihrer Ideen unterstützen.“

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