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"Er wird uns fehlen"

Rektor des Bert-Brecht-Gymnasiums Helmut Satzl in den Ruhestand verabschiedet

Rektor Helmut Satzl beim Abschiedsfest von "seiner" Schule. In seine zehnjährige Rektorenzeit fiel die Einführung des offenen Ganztagsangebots und des naturwissenschaftlichen Zweigs. (Bild: us)

Wehmütig verabschiedete sich Helmut Satzl von „seinem“ Bert-Brecht-Gymnasium (BBG) in den Ruhestand. „Nach 60 Jahren nehme ich ab morgen zum allerersten Mal keinen Schulweg mehr. Das ist eine noch schwer fassbare Tatsache für mich.“ Er freue sich aber auf die freie Zeit, um in Natur und fernen Ländern per Schiff und Bahn unterwegs zu sein.

Die BBG-Schulfamilie verlasse er mit einem weinenden und einem lachenden Auge und mit viel Zuversicht, dass der familiäre Umgang und der gegenseitige Respekt und die Achtung, die an der Schule herrschen, auch weiterhin den Schulalltag am BBG bestimmen werden. „Und ich hoffe, dass ich meine Begeisterung für die Naturwissenschaften auf die Schülerinnen übertragen konnte.“

Kulturder offenen Tür

Zehn Jahre lang war Helmut Satzl Rektor für die 55 Lehrer und knapp 450 Schülerinnen des BBG. In seiner Zeit entwickelte das Gymnasium ein offenes Ganztagskonzept und öffnete seine zuerst ausschließliche sozialwissenschaftliche Ausrichtung für einen zusätzlichen naturwissenschaftlichen Ausbildungszweig.

Als Mathe- und Chemielehrer und vor allem als passionierter Gärtner, der seine Leidenschaft in verschiedenen regionalen Gartenbauvereinen und in leitender Position auch im Bezirksverband Oberbayern für Gartenbau und Landespflege e.V. pflegte, mochte dies für ihn eine willkommene Bereicherung im Schulalltag gewesen sein.

Neben seinem fachlichen Wissen und seiner Hartnäckigkeit, wenn es um die Belange der Schule bei übergeordneten Stellen ging, wird der Schulfamilie Satzls Offenheit und Zugewandtheit im Gedächtnis bleiben. „Seine Tür war stets für uns offen“, betonte Christine Schäfer vom Personalrat der Schule. „Er hat sich stets angehört, was wir auf dem Herzen haben.“

Jeden Tag in der Cafeteria

Vor Schulbeginn zum kurzen Frühstück und Kaffee sowie in der einstündigen Mittagspause sei Satzl stets in der Schulcafeteria zu finden und jederzeit ansprechbar gewesen. „Es wird komisch sein, wenn sein Platz jetzt leer bleibt“, meinten Schüler wie Lehrer. „Er wird uns fehlen.“ Die menschliche Nähe und liebevolle Fürsorge, die Satzl seiner Schulfamilie entgegengebracht hat, sei schwer noch einmal zu finden, lobte auch Elternbeiratsvorsitzende Pia Hatzistrati. „Es war eine wunderbare Zusammenarbeit. Danke für Ihre warme und herzliche Art!“

Studiendirektorin Ingrid Warmbein nimmt nun ab dem zweiten Schulhalbjahr den Platz von Satzl ein. Auch sie ist eine passionierte Naturwissenschaftlerin, unterrichtet Mathe und Physik und kennt sich als ehemalige Konrektorin am städtischen Sophie-Scholl-Gymnasium mit dem Alltag an einer reinen Mädchenschule aus. „Mein Empfang hier war sehr herzlich“, meinte sie begeistert. „Jetzt freue mich auf die Arbeit in der wirklich bemerkenswert gut aufgestellten Schule!“


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