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„Ich bin gerne unter Menschen“

Cornelia Stelzer engagiert sich ehrenamtlich im Seniorentreff Neuhausen

Brigitte Göggel (r.), die stellvertretende Leiterin des Seniorentreffs Neuhausen, zusammen mit Cornelia Stelzer, die seit einem Jahr ehrenamtlich Telefondienst in der Einrichtung macht. (Bild: sb)

„Die Arbeit der ehrenamtlichen Helfer ist für uns eine große Unterstützung“, betont Brigitte Göggel, die stellvertretende Leiterin des Seniorentreffs Neuhausen. Deshalb sei man auch immer auf der Suche nach weiteren Freiwilligen. „Aktuell bräuchten wir zum Beispiel jemanden, der ehrenamtlich unsere Website betreut.“ Rund 50 ehrenamtliche Helfer engagieren sich aktuell im Seniorentreff Neuhausen. Eine von ihnen ist Cornelia Stelzer, die zwei Mal pro Woche am Vormittag Telefondienst macht. „Damit entlaste ich die hauptamtlichen Mitarbeiter“, erzählt sie. „Ich nehme die Telefongespräche an, gebe Auskünfte oder leite an den jeweils zuständigen Ansprechpartner weiter.“

Die 66-Jährige ist seit einem Jahr dabei und hat sichtlich Spaß an ihrer Tätigkeit. „Ich habe immer schon gerne gearbeitet. Für mich war es wichtig, auch als Rentnerin etwas zu tun. Ich bin gerne unter Menschen, finde auch den Austausch wichtig“, betont Cornelia Stelzer. „Über den Seniorentreff habe ich immer in den Münchner Wochenanzeigern gelesen. Und so kam ich drauf, mich hier nach einer ehrenamtlichen Aufgabe zu erkundigen nachdem ich in Rente war. Mir gefällt es hier wirklich gut und meine ehrenamtliche Tätigkeit macht mir großen Spaß.“

„Einsamkeit vorbeugen“

Das Telefonieren sei zudem ein Teil ihrer beruflichen Tätigkeit gewesen. Vor ihrem Ruhestand hat sie im Blindenheim für mehrfach sehbehinderte Kinder gearbeitet. „Das war eine schöne Aufgabe, weshalb ich eigentlich auch gar nicht gerne in Rente gegangen bin. Ich habe meine Arbeit geliebt“, sagt Cornelia Stelzer. „Ich bin froh, dass ich hier nun eine neue Aufgabe gefunden habe. Denn es ist gar nicht so einfach, im Alter noch einmal etwas Neues anzufangen. Grundsätzlich ist es aber wichtig, beschäftigt zu sein, denn so lässt sich Einsamkeit vorbeugen.“

„Bürgerschaftliches Engagement ist wichtig“

Der Seniorentreff Neuhausen wurde 1982 gegründet und hat seinen Sitz in der Leonordstraße 14b. Von Anfang an galt: Der Verein ist offen für alle Menschen, unabhängig von Ethnie, Religionszugehörigkeit, Geschlecht und Alter. Im Sinne der Selbsthilfe freue man sich von Seiten des Vereines über jedes Mitglied, das durch seine Mitgliedschaft die Arbeit des Vereins unterstützt und aktiv begleitet. Und dann gibt es eben noch die ehrenamtlichen Helfer. „Für uns ist bürgerschaftliche Engagement enorm wichtig, weil sonst viele Bereiche, die wir haben, nicht in dieser Form anbieten könnten“, betont Brigitte Göggel.

„Große Entlastung“

Zum Beispiel habe man eine ehrenamtliche Helferin, die sich im Rahmen des Projekts ‚Wohnen für Hilfe‘ darum kümmert, die Wohnpaare anzurufen, um abzufragen, ob alles in Ordnung ist. „Das ist eine sehr große Entlastung für uns Hauptamtliche. Uns ist es im Bereich des Ehrenamts wichtig, die jeweiligen individuellen Fähigkeiten der Helfer weiter nutzen zu können. Sie können hier ihr Potential entfalten und auch soziale Kontakte knüpfen. Zudem bringen sie neue Impulse ein. Wir haben ein vielfältiges und abwechslungsreiches Angebot für Menschen, die gerne ehrenamtlich tätig sein möchten“, so die stellvertretende Seniorentreff-Leiterin weiter.

Begegnungsstätte

In der Begegnungsstätte des Seniorentreffs werden kulturelle Veranstaltungen, Fachvorträge und Feste organisiert sowie Gruppen und Kurse in den Bereichen „Fit und gesund“, Freizeit, Kunst, Musik, Tanz, Technik und Sprachen angeboten. Von Montag bis Freitag gibt es ein frisch zubereitetes Mittagessen sowie Cafébetrieb mit selbstgebackenem Kuchen. Soziale Beratung zu Themen wie Pflegeversicherung, Ausfüllen von Anträgen und Formularen, ambulante Versorgung zu Hause oder Suche nach einem Heimplatz findet jeweils montags und mittwochs statt. Der Neuhausen Seniorentreff bietet zudem auch Hilfe bei kleineren Reparaturarbeiten oder Knopf annähen. Das 1996 initiierte generationsübergreifendes Angebot „Wohnen für Hilfe“ basiert auf der Idee der nachbarschaftlichen Hilfe und der Solidarität zwischen den Generationen. Ältere Menschen bieten jüngeren Menschen günstigen Wohnraum. Junge Menschen wohnen bei älteren Menschen und übernehmen dafür zum Beispiel Arbeiten in Haus und Garten. Alle Angebote können ohne Vereinsmitgliedschaft genutzt werden.

Weitere Informationen können im Internet unter www.seniorentreff-neuhausen.de abgerufen werden.


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