Lesen und schreiben lernen – für die geflüchteten Schülern kommt dazu noch das Deutschlernen. Für die Elsenheimerstraße werden Ehrenamtliche zur Hausaufgabenbetreuung gesucht. (Bild: Konstanze Bauer)
Lesen und schreiben lernen – für die geflüchteten Schülern kommt dazu noch das Deutschlernen. Für die Elsenheimerstraße werden Ehrenamtliche zur Hausaufgabenbetreuung gesucht. (Bild: Konstanze Bauer)
Aller Anfang ist schwer! Das wissen auch die vielen Grundschüler, die jüngst ihre schulische Laufbahn gestartet haben und sich mit vielem Neuen auseinandersetzen müssen. Um wieviel schwieriger der Start sein muss, wenn man zudem auch noch die Sprache lernen muss. Viele geflüchtete Schulkinder, sind da dankbar für Unterstützung bei den Hausaufgaben. Bettina Conrad ist eine der Ehrenamtlichen, die sich im Helferkreis für Flüchtlinge engagiert. Sie organisiert in der Flüchtlingsunterkunft Hans-Thonauer-Straße die Hausaufgabenbetreuung und steht den Schülern helfend zur Seite: „Die Jungen und Mädchen müssen neben Lesen, Rechnen und Schreiben auch noch eine komplizierte Fremdsprache lernen – Deutsch. Ohne Unterstützung können sie ihre Hausaufgaben oft nicht bewältigen. Ihre Eltern aber haben dafür oft selbst noch nicht die nötigen Sprachkenntnisse“, erklärt die Helferin.
Vor einigen Monaten hat neben der Unterkunft in der Hans-Thonauer-Straße die zweite Unterkunft im Stadtbezirk geöffnet: In der Elsenheimerstraße sind rund 370 Personen eingezogen, darunter auch Kinder. Die Hausaufgabenbetreuung des Helferkreises sucht für sie Verstärkung.
„Mittlerweile kommt ein fester Stamm von Kindern in die Hausaufgabenbetreuung, die viermal wöchentlich von 15 bis 17 Uhr stattfindet“, erklärt Bettina Conrad. In der Unterkunft Hans-Thonauer-Straße hat sich längst eine gut funktionierende Routine etabliert, die es Helfern und Bewohner gleichermaßen leichter macht. „Mittlerweile haben wir Konzepte entwickelt, die es den Helfern ermöglichen auch zeitlich flexibel zu helfen“, erklärt Doris Ziegler, die die Ehrenamtskoordination im Laimer Helferkreis übernommen hat. „Es gibt täglich einen Ehrenamtlichen, der "fest" vor Ort ist, die zusätzlichen Helfer tragen sich entweder in Doodlelisten ein oder kommen einfach vorbei, wenn sie Zeit haben. Somit haben viele die Möglichkeit, sich auch spontan zu beteiligen.“ Nicht nur die Hausaufgabenbetreuung sondern auch der sogenannte Lerntreff ist inzwischen eine feste Größe. Der Lerntreff ist ein Angebot, dass sich an alle Bewohner richtet. Montag bis Freitag gibt es von 17.30 Uhr bis 19 Uhr Hausaufgabenhilfe für Berufsschüler, Bewerbungstraining oder Nachhilfe für Erwachsene. Dieses Konzept wollen die Helfer nun auch auf die Unterkunft in der Elsenheimerstraße ausweiten.
Räume stehen in der „Else“ zum Lernen zur Verfügung. Eine feste Hausaufgabenbetreuung, Nachhilfe oder auch eine Sprechstunde für Alltagsfragen würde man gerne hier etablieren. Interessierte Ehrenamtliche sind eingeladen, sich dafür zu melden. Konstanze Bauer gehört seit den Anfängen zum Helferteam. Sie engagierte sich bereits in der Bayernkaserne und auch in der Tübinger Straße. Als die Unterkunft geschlossen wurde, half sie im Nachbarbezirk Laim. „Es war vor drei Jahren, meine Kinder waren in einem Alter, wo sie mich nicht mehr so viel gebraucht haben, und ich hatte übrige Zeit. In den Nachrichten war überdeutlich zu sehen, dass mehr als genug ehrenamtliche Arbeit vorhanden war“, erinnert sich Konstanze Bauer. Über ihre Erfahrungen als Ehrenamtliche sagt sie: „Die Arbeit mit den Schulkindern in der Hausaufgabenhilfe macht mir sehr viel Freude, daneben helfe ich zwei Müttern dabei, Lesen und Schreiben zu lernen. Wenn ich Zeit habe, komme ich am frühen Abend zum sogenannten Lerntreff, zu dem die Bewohner mit ihren Hausaufgaben aus Sprachkursen oder der Berufsschule vorbeikommen, wenn sie Fragen haben.“
Die Kontaktadressen sind: HK-Elsenheimer@t-online.de, Tel.: (089) 5793 8566 (Helferkreis Sendling-Westpark) oder ziegler.doris@gmx.de sowie CSpahn@ebmuc.de, Tel. (089) 8945970 (Helferkreis im Pfarrverband Laim).