"Gewaltige Dimension"
Wohngebäude im Gewerbegebiet: Bezirksausschuss lehnt Bauvorhaben ab
Dieses Vorhaben trifft nicht auf die Zustimmung des Bezirksausschusses (BA) 19: Auf dem süd-östlichen Teil des Gewerbegebiets im Geviert der Steiner-/Tölzer-/Waakirchner- und Portenstraße soll der Gebäudebestand abgerissen und Wohnungsbau realisiert werden. "Es handelt sich hier um eine Bauvoranfrage", informierte Michael Kollatz, Vorsitzender des Unterausschusses Bau und Planung, das Gremium in seiner Juni-Sitzung. Geplant sei ein Wohnungsbau "in einer gewaltigen Dimension", so Kollatz. Auf dem in Nachbarschaft des ehemaligen Deckel-Geländes liegenden Areals sollen zum Teil sechsgeschossige Baukörper errichtet werden. "Wir müssen uns fragen, ob wir dort überhaupt Wohnungsbau wollen", sagte Kollatz. Richard Ladewig betonte: "Wir haben zwar Wohnungsnot in München, brauchen aber auch wohnortnahe Arbeitsplätze. Diese Chance sollten wir weiterhin nutzen."
Die Mitglieder des BA lehnten das Vorhaben mit großer Mehrheit ab. Zur Begründung hieß es, bevor ein Gebäude zu Wohnzwecken genehmigt werden könne, müsse eine genaue Bestandsaufnahme der gewerblichen Nutzungen in der Umgebung erfolgen. Laut Flächennutzungsplan handelt es sich bei dem Areal um ein Gewerbegebiet. Auch müsse sichergestellt sein, dass die Gewerbebetriebe auf dem ehemaligen Deckel-Gelände nicht gefährdet seien. Kritisch sahen die BA-Mitglieder auch die Höhe des geplanten Gebäudes, das sich nicht in die Bebauung auf der Südseite der Portenstraße mit ihren zweigeschossigen Stadthäusern einfüge.
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