Alle sollen ganz nach oben können
Siemens-Klotz wird für Wohnungen umgebaut
Für einen Teil des ehemaligen Siemens-Areals (Planungsgebiet Campus Süd und das daneben bestehende Siemens-Hochhaus) soll ein städtebaulicher und landschaftsplanerischer Wettbewerb ausgelobt werden. Der Stadtrat (Planungsausschuss) hat dazu nun Eckdaten festgelegt.
270 Wohnungen im Büroklotz
Auf dem Gesamtareal mit einer Fläche von etwa elf Hektar soll ein Wohnquartier mit Versorgungs- und Infrastruktureinrichtungen sowie Grün- und Freiflächen entstehen. Etwa 1.000 Wohnungen sollen neu gebaut und zusätzlich 270 Wohnungen durch die Umnutzung des Hochhauses geschaffen werden. 25 Büros werden ein Gesamtkonzept entwerfen dabei das Hochhaus einbinden. Parallel zum Wettbewerbsverfahren wird an Ideen weitergearbeitet, wie das Bürogebäude zu einem Wohnhochhaus umgenutzt werden kann. Hierzu werden weitere Planungsvorschläge erarbeitet, Grundrisse für vielfältige Wohnungstypen und Gemeinschaftsflächen entwickelt und die über die Erschließung sowie Neugestaltung der Fassade nachgedacht.
Noch kein Termin für die Bürger
Als Auftakt planen die Grundeigentümerinnen, die Patrizia und die zur Hubert Haupt Immobilien Holding gehörende PBS Immobilien GmbH, eine Podiumsdiskussion für die Öffentlichkeit, zu der aber noch kein Termin bekannt gegeben wurde. Das Ergebnis des Verfahrens erwartet die Stadtverwaltung im Frühjahr 2015.
Zugänglich für alle?
Die SPD will verhindern, dass das Projekt ein "Luxus-Turm" wird. Daher sollen in dem Hochhaus mindestens zehn Prozent geförderte Wohnungen entstehen. Das oberste Geschoss und die Dachflächen sollen öffentlich zugänglich sein und auch von Menschen genutzt werden können, die nicht in dem Turm wohnen, so Christian Amlong, Stadtrat und Planungssprecher der SPD-Fraktion. Das Gebäude ist in den Jahren 1961 bis 1963 nach den Plänen des Architekten Hans Maurer gebaut worden. Mit 23 Stockwerken und einer Höhe von 75 Metern war es damals das höchste Bürohochhaus der Stadt.
"Ein zweites ,The Seven' braucht diese Stadt nicht. Was sie aber braucht, sind bezahlbare Wohnungen", so Amlong", "deshalb haben wir den Architekten die Hausaufgabe gegeben, auch geförderte Wohnungen in dem Büro-Haus zu planen. Wir wünschen uns außerdem, dass der Panorama-Blick vom obersten Stockwerk keine exklusive Angelegenheit gut betuchter Mieter wird. Es wäre schön, wenn dort und auf den Dachflächen ein Café entstehen würde, das allen Bürgern zugänglich ist."
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