Was ist wert, erhalten zu werden?
Am Sonntag sind viele "unbequeme Denkmale" zugänglich
Denkmale sind oft unbequem. Manche sollen es sein, manche sind es einfach. Rund 7.500 historische Gebäude, archäologische Stätten, Gärten und Parks sind heuer am Tag des offenen Denkmals (Sonntag, 8. September) geöffnet. Das Programm ist unter www.tag-des-offenen-denkmals.de einsehbar.
Was ist wert, erhalten zu werden und weshalb? Was macht Denkmale unbequem, wann und für wen? Unter dem Motto "Jenseits des Guten und Schönen: Unbequeme Denkmale?" rückt der Denkmaltag die zentralen Fragen der Denkmalpflege in den Mittelpunkt. Das Motto ist weit gefasst. Denkmale, die an Krieg und Unrecht erinnern, sind ebenso im Fokus wie Denkmale der Nachkriegsmoderne oder nicht mehr genutzte Industriebauten und historische Gebäude in strukturschwachen Gegenden. Alle diese Objekte können für jeden sichtbar machen, vor welche Herausforderungen die Anforderungen des Denkmalschutzes Besitzer, Planer, Handwerker und Denkmalpfleger stellen können - und wie sie gemeinsam bewältigt werden. Der Tag ist zugleich eine Leistungsschau, bei der gezeigt wird, wie sehr es sich lohnt, sich für alle historischen Bauwerke einzusetzen.
In München sind u.a. folgende Denkmale zugänglich, von denen die meisten der Öffentlichkeit sonst versperrt bleiben:
Nymphenburg
Kastenschleuse (Schloss Nymphenburg)
älteste Kastenschleuse Bayerns
Führung: 10 Uhr.
Pasing
Kuvertfabrik (Landsbergser Straße 44)
Führung: 12 Uhr.
Wasserpumpenhaus (Kaflerstraße 11)
pumpte Wasser aus der Würm für Dampfloks
Führung: 9 Uhr.
Obermenzing
Schloss Blutenburg (Seldweg 15)
Führung: 16 Uhr.
St.-Wolfgang-Kirche (Pippinger Straße)
Führung: 14 Uhr.
Neuried
Stemmer-Haus (Gautinger Straße 4),
Handwerkerhaus mit Mansardwalmdach, um 1817 erbaut.
geöffnet: 10 - 16 Uhr
Führungen: ab 11 Uhr stündlich.
Großhadern
Altes Rathaus (Würmtalstraße 126)
1930 / 31 als Rathaus (bis zur Eingemeindung 1938) errichtet, heutige Nutzung durch die Freiwillige Feuerwehr und eine Kindertagesstätte geöffnet: 10-17 Uhr
Führungen: 11 und 14 Uhr.
Obersendling
Siemenshochhaus (Baierbrunner Straße)
Industriedenkmal aus den 1960er Jahren,
Führung: 15 Uhr.
Altes Heizkraftwerk (Drygalski-Allee 25)
wird derzeit zum KARE-Show-Room umgebaut
Führung: 13 Uhr.
Solln
Archiv Geiger (Muttenthalerstraße 26)
betreut in dessen ehemaligen Atelierräumen den Nachlass des 2009 verstorbenen Künstlers Rupprecht Geiger geöffnet: 10-17 Uhr
Führungen: 11 und 14 Uhr.
Sendling
Brunnen vor der ev. Himmelfahrtskirche (Kidlerstr. 15)
erinnert an all die Toten und Opfer von Bombenkrieg und Nationalsozialismus
10 Uhr Gottesdienst, 11 Uhr Kirchencafé
12 Uhr Vortrag „Erinnern und Gedenken in der evangelischen Kirche im und nach dem Zweiten Weltkrieg“
13 Uhr Gebet am Brunnen mit Texten von Dietrich Bonhoeffer.
Ludwigsfeld
Baracke Ludwigsfeld (Granatstraße 8)
Sanitärbaracke und Kantine des ehemaligen KZ-Außenlagers Allach
Führung: 11 Uhr.
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