"Guten Tag Herr Professorin!"
Sprachreform in Leipzig: Sind nur weibliche Titel sinnvoll?
Lesen Sie hier, was Münchner Politiker und Entscheidungsträger über die Sprachreform denken!
Vergangene Woche ist an der Universität Leipzig eine radikale Reform beschlossen worden, die deutschlandweit für Aufsehen sorgt. In den Leipziger Hörsälen heißt es demnächst nämlich korrekt: „Herr Professorin, ich hätte da mal eine Frage.“
Künftig sollen nur noch weibliche Titel erlaubt sein – und das völlig ohne Zutun irgendwelcher Feministinnen. Diese Entscheidung traf ein großes Hochschulgremium aufgrund der Tatsache, dass sich einige Senatsmitglieder bei der Diskussion um die Grundordnung an der schlechten Lesbarkeit der Schrägstrichvariante „Professor/Professorin“ störten. Um eine andauernde Auseinandersetzung über die beste Bezeichnungsform zu vermeiden, habe Physikprofessor Josef Käs – ohne politische Ziele zu verfolgen – die ausschließliche Verwendung der weiblichen Form vorgeschlagen. Die Grundordnung tritt in Kraft, wenn das sächsische Wissenschaftsministerium keine Änderungen fordert, womit jedoch kaum jemand rechnet.
Während sich viele Frauen an der Uni Leipzig über diese anerkennende Sprachreform freuen (60 Prozent der Studierenden und 40 Prozent der wissenschaftlichen Mitarbeiter sind Frauen), sind andere der Meinung, die Einführung ausschließlich weiblicher Titel sorge für Verwirrung. Werden durch diese Sprachreform möglicherweise deutschlandweit Zeichen gesetzt?
Die Münchner Wochenanzeiger interessieren sich für Ihre Meinung, liebe Leserinnen und Leser. Unsere Frage der Woche lautet:
Ist die Einführung ausschließlich weiblicher Titel in öffentlichen Einrichtungen wünschenswert?
Stimmen Sie jetzt auf unserer Homepage unter www.muenchenweit.de/Umfrage mit ab und schreiben Sie uns Ihre Meinung an leser@muenchenweit.de , Stichwort „Sprachreform“! Könnten Sie sich derartige Reformen in München vorstellen? Warum (nicht)?
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