Sicherheit am Bahnhof
Bezirksausschuss diskutiert Möglichkeiten
In den Wintermonaten gab es des Öfteren Konflikten und eine Gewaltserie unter Jugendlichen, die sich vor allem entlang der Würm und am Bolzplatz an der Josef-Felder-Straße (NUP) ereigneten. Auch Ruhestörungen gaben Anwohner zur Anzeige. Die Polizeiinspektion 45 (PI) konnte schnell Fahndungserfolge vermelden. Dennoch kamen besorgte Bürger sowohl in die Bürgersprechstunde des Bezirksausschusses 21 (BA) beziehungsweise sprachen BA-Mitglieder an, um über ihr persönliches Sicherheitsempfinden und über Möglichkeiten der Kontrolle zu sprechen.
„Die gefühlte Sicherheit am und um den Bahnhof, vor allem abends, hat abgenommen“, erklärte Sven Wackermann, CSU-Fraktionssprecher vor dem BA. „Das betrifft ebenso die Fußgängertunnel und den Bahnhofsvorplatz. Wir möchten hier das Sicherheitsgefühl stärken“, meinte er und berichtete von 132 Straftaten, die das Innenministerium auf Anfrage angab. Seine Fraktion habe deswegen den Antrag auf Kommunalen Außendienst (KAD) am Bahnhof gestellt. Auch solle laut Antrag die Videoüberwachung am Bahnhof verstärkt werden.
Subjektive Sicherheit versus Realität?
PI-Leiter Thomas Rehag konnte dagegen ein rückläufiges Deliktaufkommen feststellen. Bei 20 Millionen Passagieren seien 132 Straftaten (zu denenu auch Schwarzfahren zählt) verschwindend gering. „Unsere Ressourcen sind begrenzt. Aber wenn etwas vorfällt, sind wir sofort präsent“, meinte er weiter. Eine Verstärkung durch den KAD sah er nicht als erforderlich an.
Der KAD helfe nur auf städtischen Grund weiter, so Stadtrat Christian Müller (SPD). „Hier handelt es sich um Bahngelände. Da muss die Bahnpolizei besser eingesetzt werden. Überhaupt geht es darum, die Polizei zu stärken, und nicht, zusätzlich die kommunalen Ordnungshüter hinzuzuziehen.“ Auch SPD-Fraktionssprecherin Constanze Söllner-Schaar sah die Angelegenheit skeptisch. "Die Bestreifung durch die PI 45 ist doch gegeben“, meinte sie.
Bei Stimmengleichheit abgelehnt
Es gehe um ein „Wehret den Anfängen“, die Leute sollten sich wieder wohlfühlen am Bahnhof, argumentierte BA-Vorsitzender Frieder Vogelsgesang (CSU). „Ich verstehe die Widerstände gegen die subjektiven Sicherheitsgefühle der Bürger nicht“, so auch Maria Osterhuber-Völkl (CSU). „Der Antrag ist ein Signal an die Pasinger Bevölkerung.“
Die Abstimmung ergab genauso viel Ja- wie auch Nein-Stimmen, somit wurde der Antrag bei Stimmengleichheit abgelehnt. Im Nachhinein erklärte die Grünen-Fraktion schriftlich, dass es bekannt sei, „dass es immer wieder zu Zwischenfällen mit Beleidigungen kommt. Das ist grundsätzlich nicht akzeptabel.“ Um dies zu lösen, wünsche sich die Fraktion ein engeres Zusammenspiel von Sozialarbeit, Polizei und Politik.
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