Feier für den Hauspoeten
Lieder, Bilder und ein Gedicht zum 100. Geburtstag von Sigi Sommer
Kinderlachen, Spiele, Gesang und bunte Luftballons – Sigi Sommer hätte wahrscheinlich seine Freude gehabt, an der kleinen Feier, zu der sowohl Kinder der Gotzinger Schule, Eltern und Lehrer als auch einige seiner Weggefährten zusammengekommen waren. Am 23. August wäre Sigi Sommer 100 Jahre alt geworden.
Ein sehr guter Schüler
Es ist eine kleine dreieckige Grünfläche an der Bruderhof-/ Schäftlarnstraße, die seit dem Jahr 2009 Sigi-Sommer-Platz heißt. Hier wurde nun an Münchens bekannten Journalisten und Schriftsteller erinnert. Unmittelbar vor dem Haus, in dem Sigi Sommer aufwuchs, trafen sich Kinder und Lehrer der Grundschule am Gotzinger Platz, jener Schule, die Sommer von 1920 bis 1928 besuchte, und die er, wie Schulleiter Klaus Wohlmann in seiner Rede betonte, als sehr guter Schüler verließ. "In seinem Zeugnis stand, der Schüler ,berechtigt zu besten Hoffnungen'", so Wohlmann.
Helga Lauterbach, Cousine von Sigi Sommer, moderierte die Feier und freute sich besonders über die Darbietungen der Kinder. Ein Lied über Sommer, vorgetragen von Mädchen und Buben aus der zweiten Klasse, stand ebenso auf dem Programm wie ein cooler Rap. Doch auch die bayerische Mundart kam nicht zu kurz. Seit diesem Schuljahr gibt es an der Grundschule die Arbeitsgemeinschaft Mundart unter der Leitung von Lehrerin Christina Ferstl. Sie hatte mit ihren Schülern ein bayerisches Gedicht für Sigi Sommer einstudiert, das die Kinder auf der Feier vortrugen.
Stadträtin Gabriele Neff (FDP) würdigte Sommer als den wohl "münchnerischten aller Münchner Schriftsteller". "Er war der geliebte Hauspoet, der den Münchnern aus dem Herzen schrieb", sagte sie. Und Konsulin Marian Schulz bezeichnete die Kinder als "Mitschüler von Sigi Sommer".
Spielen wie einst der kleine Sigi
Gedanken über Münchens bekannten Jubilar hatten sich auch Mädchen und Buben aus der so genannten Übergangsklasse gemacht. Die Kinder kommen aus verschiedenen Ländern und erhalten gemeinsam Unterricht, allerdings zehn statt fünf Stunden Deutsch. So sollen sie schnell die deutsche Sprache lernen, um im Anschluss die Regelklassen zu besuchen. In einer Ausstellung zeigten sie Bilder, die sie über Sigi Sommer angefertigt hatten und die am Sigi-Sommer-Platz an einer Schnur zwischen Bäumen aufgehängt waren.
Nach dem offiziellen Programmpunkt konnten sich die Kinder an Spielgeräten versuchen, wie es sie schon zu Sommers Zeiten gab: Stelzen, Holzreifen, Murmeln. Und natürlich durften auch Gummitwist und Fußball nicht fehlen.
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