Zwischenlösung für Martinsried
Durchstich zwischen der Röntgen- und Fraunhoferstraße beschlossen
Mit großer Mehrheit beschloss der Planegger Gemeinderat 2013 den Bau einer Gewerbetrasse. Diese sollte von der Münchner Straße aus kommend hinter den Garagen entlang auf die Röntgenstraße führen und nördlich des AEZ im 90-Grad-Winkel auf die Lochhamer Straße führen. „Die Ortsumgehung ist ein großer Gewinn für Martinsried“, betonte damals SPD-Fraktionssprecherin Monika Schulz. Zwar kritisierte CSU-Fraktionssprecher Michael Book die „Staatsstraßen-2063-Light-Version“, doch Fraktionskollege Hermann Nafziger freute sich, dass sein Antrag auf einen Kreisverkehr an der Münchner Straße als Eingang in die Gewerbetrasse breite Zustimmung fand.
Unklar war allerdings von Anfang an, wie sich die Verhandlungen mit den Grundstückseigentümern gestalten. Nun wird genau aus dieser Unklarheit das vorläufige Aus für die Gewerbetrasse. „Wir stecken in schwierigen Verhandlungen“, meinte Bauamtsleiter Andreas Löbe. „Das Problem ist, dass wir in Kürze die Umgestaltung des Martinsrieder Ortskerns begleiten und deshalb sehr viel Baustellen- und Durchgangsverkehr erwarten. Angesichts dieser zu erwartenden Situation möchten wir Maßnahmen ergreifen, um den Verkehr aus der Ortsmitte bekommen.“
Die Zwischenlösung ist nun die direkte Verbindung zwischen Röntgen- und Fraunhoferstraße, also ein Walldurchstich. Mit fünf Stimmen der SPD und Grünen gegen vier Stimmen der CSU, FDP und Freien Wähler beschloss der Bauausschuss des Gemeinderats den Durchstich. „Wir lügen uns in die Tasche, wenn wir sagen, dieses Provisorium entlastet Martinsried von Verkehr“, kritisierte Gerhard Schleburg (CSU) das Projekt heftig, wohingegen der Grünen-Gemeinderat Werner Strobl die Übergangslösung als „gelungen“ bezeichnete. Doch auch die Zwischenlösung kostet Geld. Für Baumrodungen, Erdmassetransport, Absenken der Bordsteine und Asphaltarbeiten veranschlage die Verwaltung 225.000 Euro, so Löbe. „Die Entscheidung hat beschließende Wirkung“, erklärte er. „Für uns als Verwaltung ist der Auftrag nun klar. Wir wissen, in welche Richtung wir weiterarbeiten müssen.“
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