Ein Turm für Pasing
60 Meter hohes Gebäude für Kreuzung Am Knie geplant
Aus der unansehnlichen Kreuzung Am Knie könnte schon bald ein städtebauliches Prachtstück werden. Nach den Plänen des Architektenbüros Auer + Weber soll auf dem Umspannwerk der Stadtwerke München ein Hochhaus mit Mischnutzung aus Wohnen und Büros entstehen. In der Sockelbebauung könnte ein Einzelhandelsangebot die Infrastruktur für das angrenzende neue Wohnquartier ergänzen. Architekt Stephan Suxdorf sprach von einer exponierten Lage am Ende der NUP und zu Beginn des Paseo bis zum Pasinger Bahnhof.
Die Architekten und Bauherren stellten ihre Planung im Unterausschuss Planung (UA) des Bezirksausschusses (BA) vor und trafen auf großes Interesse des Gremiums. „An dieser Stelle fängt Pasing an. Das ist ein sehr schöner und markanter Anfangspunkt für unseren Stadtteil“, lobte UA-Vorsitzender Sven Wackermann (CSU). Das Umspannwerk müsse zwar bestehen bleiben, „aber das rote Gitterbauwerk drum herum ist ein ganz toller Blickfang. Und die Verbindungen, die sich zu den benachbarten Häusern ergeben, sind städtebaulich einfach gelungen.“
Sind 60 Meter zu hoch?
Natürlich sei die Höhe ein Thema in der Diskussion gewesen, erläuterte Wackermann in der Vollversammlung des BA. „Uns geht es aber nicht um die Höhe als solche, sondern vielmehr um den ästhetischen Eindruck, zumal sich die Höhe am hohen Haus der Berufsgenossenschaft orientiert.“ Und im Ästhetischen sei der Turm mit seiner filigranen Ausführung unschlagbar, meinte Wackermann. Auch Constanze Söllner-Schaar (SPD) sah das Gebäude als positives Eingangstor für Pasing. „Die geplante Höhe ist ein Maximum, das städtebaulich gut vertretbar ist, auch wenn im Bebauungsplan nur 50 Meter stehen.“
An dieser Stelle vertrüge die Stadt auch deutlich höhere Gebäude, argumentierte Frieder Vogelsgesang (CSU). Aus der Bürgerschaft dagegen kam deutliche Kritik an der beabsichtigten Bauhöhe. Die Bauherren sollten sich an den vorgeschriebenen 50 Metern vom Bebauungsplan halten, hieß es in der Bürgersprechstunde. „Bitte beachten Sie die Pasinger Linie. Auch Maria Schutz ist gerade einmal 60 Meter hoch.“ Mit zwei Gegenstimmen der Grünen beschloss der BA seine Zustimmung zum Projekt.
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