Knifflige Situation
Wertstoffinsel in Grandlstraße in Diskussion
Bis noch vor zehn Jahren war die Wertstoffinsel in der Grandlstraße eine gesetzte Sache. Mit dem Umbau der Schulen und der Aufstellung der Container verschwand der Standort. Nun soll er wieder aktiviert werden. Dies sorgte für Diskussionen im Bezirksausschuss 21 (BA).
Noch in der letzten Bürgersprechstunde des BA erklärte Seniorenbeirätin Franziska Miroschnikoff vehement: „Ich bin gegen die Wiederherstellung, und zwar wegen der Schule und wegen des Halteverbots.“ Dieses sei nach langem Ringen von der Schulgemeinschaft und dem BA durchgesetzt worden. „Ein Containerstandplatz zieht wieder Verkehr an, dabei wollen wir die Grandlstraße vom Verkehr entlasten“, meinte sie und hatte schon im Vorfeld Ersatzstandorte an der Wöhlerstraße und nahe des Wegkreuzes in der Pippinger Flur vorgeschlagen.
„Beste Lösung, aber nicht optimal“
„Wir haben uns die Alternativen angeschaut und für nicht praktikabel gehalten“, so Thorsten Kellermann (Grünen). Es sei insgesamt eine schwierige Gemengelage. „Wir brauchen Wertstoffinseln und haben im Stadtbezirk viel zu wenige davon.“ Der schwierigen Verkehrssituation vor der Schule könne damit begegnet werden, dass die Einwurföffnungen zur Straße hin verschlossen werden, „damit die Autos nicht davor parken. Es ist momentan die beste Lösung, aber sie ist nicht optimal“, erklärte er die Haltung der Grünen.
Die SPD-Fraktion befürworte Wertstoffinseln in fußläufiger Entfernung, damit kein Transport mit dem Auto notwendig werde. „In diesem Gebiet gibt es zu wenig Wertstoffinseln, so dass wir im Bereich südlich der Grandlschule die Wiederaufstellung der Wertstoffinsel befürworten“, erklärte SPD-Fraktionssprecherin Constanze Söllner-Schaar.
FDP und CSU stimmten gegen die Wiederauflebung. „Ich kann die ablehnenden Haltungen verstehen“, meinte BA-Vorsitzender Frieder Vogelsgesang (CSU). „Den Standort haben wir schon vor zehn Jahren intensiv diskutiert.“ Die Straße sei mit Elterntaxis und Durchgangsverkehr schon voll genug. „Da brauchen wir nicht noch Leute, die ihren Müll entsorgen. Ich halte den Standort für falsch.“ Mit knapper Mehrheit stimmte der BA für die Wiederauflebung. Das BA-Votum fließt nun in die Überlegungen der Stadtverwaltung ein.
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