Schüler machen Staat
Pasinger Elsa-Brändström-Gymnasium war für eine Woche „Brändland“
Die letzte Woche vor den Sommerferien ist erfahrungsgemäß weniger los an den Schulen. Die Klassen sind eher auf Projektfahrt oder Ausflügen als in den Klassenzimmern. Im Pasinger Elsa-Brändström-Gymnasium dagegen herrschte Hochbetrieb. Denn für eine Woche machten die Schüler Staat in ihrer Schule. Zum dritten Mal in der Schulgeschichte gründeten die Elsianer ihr „Brändland“ mit Visumspflicht für Nicht-Schüler, mit eigenem Präsidenten, neu vertonter Brändland-Hymne, eigener Brändi-Währung, mit Bank, Polizei und vielen Firmen und Geschäften.
Als Unterstützung bereitete das zehnköpfige Orga-Team um Lehrer Marcus Gansloser und Lehrerin Jutta Höwel die Staatsgründung gemeinsam mit der Schülerverwaltung vor. „Vor der Projektwoche ging es im Unterricht viel um Staatsziele, um demokratische Ordnung, auch um Firmengründungen, Mindestlohn und um Bürgerrechte“, so Höwel. „Die Schüler interessieren sich sehr für gesellschaftliche Hintergründe. Das Brändland ist eine willkommene Gelegenheit, um ebendiese Zusammenhänge zu diskutieren und praktisch zu erfahren.“
Start in die 75-Jahr-Feierlichkeiten
Alle Fachschaften brachten sich ins Brändland ein. „Die Musikfachschaft dichtete und komponierte die Hymne, die Kunstfachschaft entwarf die Flagge und die Logos“, zählte Höwel auf. „Wirklich jeder war beteiligt.“ Am Ende konnten die Schüler wählen, welchen Tätigkeiten sie nachgehen wollten. „Vom Präsidenten bis zum Tellerwäscher gab es ein weites Betätigungsfeld.“ Zum guten Gelingen brachten sich nicht nur das Kollegium und die Schülervertretung ein. Auch der Bezirksausschuss unterstützte das Projekt finanziell.
„Das Brändland ist für alle Schüler ein willkommener Abschied aus dem Schuljahr und eine Möglichkeit, sich einmal ganz anders in die Schulfamilie einzubringen“, meinte Rektor Helmut Seidl. Zum anderen sei es wegen des Projektumfangs schon der richtige Einstieg für die kommenden Feierlichkeiten zum 75-jährigen Bestehen der Schule im Herbst. „Das Brändland ist toll. Doch der Aufwand ist enorm, das können wir beim besten Willen nicht jährlich stemmen“, so Seidl weiter. „Für unser Jubiläumsjahr ist es aber genau richtig.“
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