Seilbahn contra U-Bahn
Freie Wähler/Dynamische fordern Alternative zur U-Bahn nach Martinsried
Nach dem lange währenden Finanzierungsstreit zwischen der Gemeinde Planegg, dem Landkreis und dem Freistaat, nach neuerlichen Verhandlungen mit dem Finanzamt über die Vorsteuerabzugsberechtigung der verantwortlichen Projektfirma „Projektmanagement GmbH & Co. KG“ und nach zähen Verhandlungen mit der MVG über die Pachtkonditionen für die U-Bahn-Wagen forderten die Freien Wähler/Dynamische (FW/D): „Wir brauchen eine Alternative für die U-Bahn nach Martinsried!“
Dies sei dringend notwendig, denn schließlich werde der Neubau für das Biomedizinische Zentrum bereits im Mai fertig. Inspiriert vom Seilbahnprojekt zwischen den Werksgebäuden der Audi AG in Ingolstadt schlage die FW/D-Fraktion im Gemeinderat den Bau einer Seilbahn genau entlang der zukünftigen Strecke der U-Bahn-Verlängerung vor, „das heißt vom Max-Lebsche-Platz bis zum Campus“, erklärt Max Gum-Bauer.
Durchfahrtshöhe von fünf Metern einhalten
In ihrem Antrag begründet die FW/D-Fraktion ihre Forderung mit der Verbesserung der Verkehrssicherheit bei großem Transportkomfort für die Verkehrsteilnehmer. „Die Ein- und Ausstiege sollten an jeweils geschossigen Fahrradgaragen möglich sein. Zudem beantragen wir einen besonderen Schallschutz in den Kabinen wegen der Hubschrauberflüge zum und vom Klinikum Großhadern“, heißt es im Antrag weiter.
„Wir Freien Wähler/Dynamische sind der festen Überzeugung, dass eine Verwirklichung unseres Antrags hinsichtlich des Fertigstellungtermins und der Herstellungskosten enorme Vorteile gegenüber der U-Bahn-Verlängerung bringt.“ Zudem könnte man die Verdienste besonderer Martinsrieder Bürger würdigen. „Wir setzen uns dafür ein, dass die einzelnen Fahrkabinen die Namen verdienter Martinsrieder tragen, wie zum Beispiel „Barbara Gutmann“ oder „Guido Löbel“ oder anderer“, betont Gum-Bauer weiter.
Rückenwind bekommen die FW/D vom Ingenieur Helmuth Ammerl vom Büro Obermeyer in München. „Das ist ein durchaus denkbares Projekt“, sagt er. „Man müsste nur die Durchfahrtshöhe von fünf Metern einhalten. Das ist auch die Sicherheitsforderung bei allen Ampelanlagen und würde in dem Falle auch für die Baumhöhen genügen.“ Neben den Ein- und Ausstiegstürmen mit den Seilumläufen in Großhadern und Martinsried könnte die Anlage sogar mit einem einzelnen Mast in der Mitte der Anlage hinkommen, um die Seile ausreichend zu spannen. Ammerl: „Kabinenverkehr ist damit genauso realisierbar wie die viel kostengünstigere Variante von Zweier- oder Vierersesselliften.“
April, April! Dieser Beitrag erschien zum 1. April.
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