Hellabrunn trifft ZSM
Herbstausstellung in der Zoologischen Staatssammlung München
Seit über 100 Jahren ist der Münchner Tierpark Hellabrunn eine der beliebtesten Attraktionen für Münchner und Touristen. Allein im letzten Jahr besuchten 2,2 Millionen Tierfreunde die „Mutter aller Geo-Zoos“.
Von Anfang an gab es Kooperationen zwischen Hellabrunn und der Zoologischen Staatssammlung München, wo ab 9. November die alljährliche Herbstausstellung stattfindet. Diesmal steht sie ganz im Zeichen des Münchner Tierparks. Auf Postern werden die Geschichte und Entwicklung, die Zuchterfolge und die Zukunft Hellabrunns erläutert. Und auch, welche Verbindungen zwischen Zoo und Zoologischer Sammlung bestanden und derzeit bestehen. Immerhin bietet ein so großer Tierpark auch großes Potenzial für die Forschung.
Tierische Kunstwerke
Hellabrunn ist aber auch ein Ort der Kunst. Seit seiner Eröffnung standen die tierischen Bewohner einer Vielzahl an Malern, Zeichnern und Bildhauern Modell. Werke aus fast einem Jahrhundert von Münchner Künstlern wie Suchodolski, Murr, Kiefer und Krieger sind in der Ausstellung zu sehen. Auch aktuelle Künstler wie Dougalis und die seit Jahren in der ZSM aktive Gruppe „Die Zeichner“ zeigen ihr Können. Poster, Fotografien, einmalige Präparate, Schädel und Skelette ehemaliger Tierpark-Bewohner erzählen deren Geschichten. Was hatte etwa eine dickleibige Inderin namens „Lelabati“ mit der Münchner Stadtgeschichte zu tun? Wo verbrachte Orang-Mann „Bruno“ (47) die ersten Wochen seiner Kindheit? Warum sind Auerochse und Tarpan trotz Rückzüchtung für immer verloren?
Präparate aus der ZSM und dem Haus der Natur in Salzburg „beleben“ die Ausstellung und drehen die Uhr zurück: „Adam“, der erste außerhalb Afrikas geborene Afrikanische Elefant, ist ebenso vertreten wie der eigentlich unmögliche Spitz-Fuchs-Kojote-Mischling und ein „Löwe-Tiger-Löwe“. Bereits in den 1930ern bewohnten südamerikanische Seekühe und afrikanische Bonobos den Münchner Tierpark. Ameisenigel, Walrosse und Seeelefanten gehören mit zu den skurrilsten Lebewesen, die dort gehalten wurden. Doch auch die derzeitigen „Hellabrunner“ bieten in dieser Beziehung einiges: Großer Ameisenbär, Drill und der neue Besucher-Liebling, das Panzernashorn-Kalb „Puri“ erscheinen wie aus einer anderen Welt – und sind außer in Hellabrunn auch in der ZSM zu sehen.
Öffnungszeiten
Die Ausstellung ist vom 9. November bis 23. Dezember und ab 7. Januar bis 26. Februar 2016 werktags von 10 bis 16 Uhr in der Münchhausenstraße 21 geöffnet. Die Zoologische Staatssammlung ist mit der S2 und den Buslinien 143 und 162, Haltestelle Obermenzing, zu erreichen. Der Eintritt ist wie immer frei.
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