"Bugün biz akrabayız - heute sind wir Verwandte"
Das Miteinander funktioniert: Deutsch-Türkische Freundschaftsföderation verleiht ihren Preis "Kybele"
„Wir kamen als Gastarbeiter, wurden Mitbürger und sind heute oft Verwandte“, meinte Cihan Sendan, der Bundesvorsitzende der Deutsch-Türkischen Freundschaftsföderation (DTF). Das Verhältnis zwischen Türken und Deutschen hat sich in den vergangenen 53 Jahren, seit der erste Gastarbeiter ins Land kam, gut entwickelt. Die DTF will den Dialog und den Ausgleich zwischen den Kulturen weiter voranbringen. Sie ist der bundesweite Zusammenschluss und Dachverband Deutsch-Türkischer Freundschaftsvereine - eine Begegnungsplattform, die Brücken bauen und Berührungsängste abbauen will. „Wir zeigen, wie gut es das Miteinander funktioniert“, betonte Sendan, denn die DTF verleiht seit über zehn Jahren ihren Freundschaftspreis „Kybele“ an Personen, die sich um dieses Miteinander verdient gemacht haben.
Im Maximilianeum übergab die DTF feierlich ihren Preis an Bülent Ceylan (Kultur), die Eugen-Biser-Stiftung (Bildung), Zekerija Yasemin von Yayla (Wirtschaft) und an Rainer Koch vom Bayerischen Fußball-Verband (Sport). Die Auszeichung für Politik (Vizekanzler Sigmar Gabriel) und der Ehrenpreis (Mehriban Aliyewa, First Lady Asebaidschan) wurden separat vergeben.
Drei Millionen türkischstämmige Mitbürger leben in Deutschland, 360.000 von ihnen in Bayern, meinte die Vizepräsidentin des bayerischen Landtags, Inge Aures: „Mehr als die Hälfte von ihnen haben keine eigene Migrationserfahrung mehr.“
„Ich bin stolz, Deutscher zu sein“, betonte Unternehmer Zekeriya Yasemin, „wir müssen uns an Deutschland anpassen und die Deutschen müssen uns annehmen.“
„Wenn wir es in Deutschland schaffen, noch besser miteinander klar zu kommen, können wir anderen zeigen, dass das Miteinander möglich ist“, meinte Cihan Sendan mit Blick auf andere Staaten. Allerdings: „Auch wir müssen mehr tun, manchmal sind wir alleine!“
„Die türkische Gemeinde ist ein integraler Bestandteil der deutschen Gesellschaft geworden“, fasste der türkische Generalkonsul K. Hidayet Eris zusammen. Dazu hat der Sport einen großen Anteil geleistet, unterstrich Cemal Günes (stv. Bundesvoritzender der DTF), der den Sportpreis an Rainer Koch, den Präsidenten des Bayerischen Fußballverbandes, übergab. Die Fußballvereine sieht Koch bei der deutsch-türkischen Freundschaft in der vordersten Reihe: „Fußball ist mehr als 1:0“, meinte er, „das Schöne am Fußball ist, dass man so schnell zusammenfindet!“ Dieses Miteinander fördert der BFV mit vielen Aktionen, z.B. der Initiative Fairplay, die der Münchner BFV-Kreisvorsitzende Bernhard Slawinski leitet und die die Münchner Wochenanzeiger als Kooperationspartner unterstützen.
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