Helfer im Labyrinth der komplexen Computerwelt
Peter Lutz berät Senioren ehrenamtlich im Umgang mit Smartphone und PC
Sind Computer nur etwas für junge Leute? „Keineswegs!", weiß Peter Lutz aus Erfahrung. Seit 24 Jahren ist er in der IT-Branche aktiv. Beruflich ist er selbstständig als technischer Objektbetreuer für Wohnanlagen in München zuständig.
Gruppenkurse und Vorträge über die Nutzung des Computers für Senioren hält Lutz ehrenamtlich in seiner Freizeit – und das nun schon seit zwölf Jahren. Einzelberatung gibt es auf Anfrage – auch zu Hause und im Pflegeheim. Seine Unterstützung, die er zentral im Alten- und Servicezentrum (ASZ) Westpark in der Badgasteiner Str. 5 anbietet, wird stets gut angenommen.
Doch: Warum macht ein vielbeschäftigter Computerfachmann diese ehrenamtliche Tätigkeit? „Angefangen hatte alles durch eine sechsmonatige Arbeitslosigkeit. Damals wollte ich meine Zeit sinnvoll einsetzen, und nahm deshalb Kontakt auf mit der Freiwilligen-Agentur Tatendrang. Dort wurde ich sehr freundlich aufgenommen und ans ASZ vermittelt", erzählt Peter Lutz: „Die Hilfe wurde von den Senioren und Jungsenioren (50+) so dringend benötigt und dankbar angenommen, dass ich dabei geblieben bin – zumal ständig neue Anfragen kamen. Die älteste Teilnehmerin hat bei mir mit 84 Jahren angefangen und konnte nach drei Monaten selbständig im Internet surfen und ihren Laptop bedienen!"
In naher Zukunft informiert der engagierte Experte auch darüber, was Eltern und Großeltern wissen sollten, bevor sie Kindern den Wunsch nach einem Smartphone erfüllen. „Was macht mein Kind oder Enkelkind im Internet?" ist der Titel seines kompakten Vortrags der am 19. März (18 bis 20 Uhr) im ASZ Westpark zu hören ist.
Haare raufen oder Fachmann fragen
Die Gesellschaft wandelt sich, mittlerweile ist die Generation 50+ schon weitgehend mit PCs vertraut. Doch offene Fragen gibt es immer in dieser komplexen Computerwelt. Jeder Nutzer der modernen Kommunikationstechnologien kennt Situationen, in der er einfach nicht weiß, wie er dies oder jenes hinbekommt, und eine Suche per Google mehr verwirrt als hilft. Dann kann man sich das ergraute Haar raufen, oder den Fachmann Peter Lutz fragen. Denn im offenen Computergesprächskreis, der einmal monatlich stattfindet, beantwortet der Experte individuelle Fragen. Das nächste Treffen findet am Mittwoch, 11. Februar, statt. Die Teilnahme ist kostenfrei, Anmeldung ist nicht erforderlich. Wer möchte, kann das eigene Smartphone oder den privaten Laptop gerne mitbringen.
Zur Sprache kommen Fragen der Auswahl des Internet-Anbieters und der Installation, ebenso wie die Bedienung von Smartphones, Tablets und PCs. Klären lassen sich häufig auch Probleme im Umgang mit Programmen, daneben werden Fragen zur Sicherheit bei der Internetnutzung angesprochen.
So berichtete beispielsweise eine der Teilnehmerinnen, sie wolle Bücher an den Online-Ankaufsservice momox verkaufen. Allerdings verlange der Anbieter ihre Daten mit der Bankverbindung. „Ist es riskant, seine Kontonummer und Bankleitzahl einem Dritten zu überlassen?", will die Seniorin wissen. Peter Lutz kann sie beruhigen. Der Anbieter brauche die Daten, um den Ankaufspreis für die Bücher überweisen zu können. Das sei legitim und gefahrlos, versichert der Fachmann. „Wichtig ist allerdings, seine Kontoauszüge regelmäßig zu prüfen", betont Lutz. „Denn wenn irgendjemand unberechtigt Geld vom Konto per Lastschriftverfahren abbucht, kann man den Betrag binnen sechs Wochen rückbuchen lassen."
„Man darf seinen Augen nicht trauen!"
Ein gewisses Risiko berge hingegen die Nutzung von Online-Banking, referierte Lutz. Denn es gibt Schadprogramme, die – unsichtbar für den Nutzer – veränderte Informationen über die Eingabedaten legen. So lässt sich beispielsweise die Kontonummer des Empfängers und auch der Betrag bei Überweisungen manipulieren. Die Folge: Das Geld wird an einen Unbekannten überwiesen. „Man darf also seinen Augen nicht trauen! Der Computer macht nicht unbedingt das, was man auf dem Monitor sieht", warnte der IT-Experte, gab jedoch auch praktische Tipps, wie sich Manipulationen wirksam verhindern lassen.
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