Park statt Bad
FDP für Renaturierung des Planegger Wellenbades
Viele Besucher hat das Planegger Wellenbad im August nicht gesehen. Und das könnte nicht nur am schlechten Wetter gelegen haben, meinen die FDP-Gemeinderäte Hans-Christian Haugg und Peter von Schall-Riaucour. Sie bezeichnen das in die Jahre gekommene Würm-Wellenbad in der Mitte Planeggs als heruntergekommen und wenig einladend. Die Schwachstellen seien der wenige Schatten, die ungepflegte Rasenfläche, der Betonkanal und vieles mehr. „Dabei hat das Gelände soviel Potenzial“, schwärmt Haugg. „Das möchten wir zeigen und in das Ortsbild integrieren.“
Nach ihrer Vorstellung stünde dem Wellenbad ein offener Parkcharakter am besten zu Gesicht, der mit einer wohl durchdachten Renaturierung geschaffen werden könne. Vor allem der Fluss solle sichtbar werden, der Betonkanal verschwinden und dafür ein Badeweiher mit flach abfallenden Ufern entstehen. Damit würden neue Sichtachsen und Wegebeziehungen in der gesamten Ortsmitte entstehen. „Es geht doch nicht an, dass das Gelände ein Dreivierteljahr lang brach liegt, weil das Wellenbad keine Saison hat. Die Planegger haben einen Anspruch auf den herrlichen Platz im ganzen Jahr.“
Fluss soll sichtbar werden
Die Renaturierung des Würmbades hätte die FDP schon vor sechs Jahren im Wahlprogramm gefordert, so Haugg. Solch eine Maßnahme stehe im Gegensatz zum Konzept der Freien Wähler, die ein Naturbad mit modernen Sanitäranlagen, Kiosk und Freizeiteinrichtungen planen. „Das ist Flickschusterei und nicht durchdacht“, urteilte von Schall-Riaucour. „Mit kleinen kosmetischen Verbesserungen erreicht man hier nichts. Uns geht es um den großen Wurf für eine lebendige Ortsmitte.“
Auch dem Hochwasserschutz käme diese Variante zupass, denn durch die Aufweitung der Würm reduziere sich auch die Durchflussgeschwindigkeit des Flusses, wie beim Wasserwirtschaftsamt München diskutiert und befürwortet wurde. „In der Behörde sieht man unseren Vorschlag sehr positiv“, bekräftigte Haugg. Die letztendliche Planung wolle die FDP den Fachleuten überlassen. Einen Wettbewerb oder Bürgerbeteiligung könne sich die FDP ebenfalls vorstellen. Nur eins wolle die FDP nicht: dass in Planegg eine Badeanstalt mit hohem Besucherandrang entsteht. Haugg dazu: „Das Gelände ist ein ökologisches Kleinod. Wir wollen das Wellenbad nicht in altem Glanz erstrahlen lassen, sondern einen Platz für die Planegger schaffen, der sich ins Ortsbild integriert.“
Copyright: Wochenanzeiger Medien GmbH