Nacht der Sinne
Neue Führungen durch Stadt und Kirchen
Wo ist die Geburtsstätte der Prinzregententorte? Was für ein Labyrinth kann man im Rathaus entdecken? In welchem Gotteshaus befindet sich eines der größten Wandfresken der Welt? Antworten auf diese und weitere Fragen geben die Stadtrundgänge und Kirchenführungen des Münchner Bildungswerks, die vom 1. Mai bis zum 30. September 2014 stattfinden.
Neu ist die Entdeckungstour „Nacht der Sinne“. „Das Besondere daran ist, dass an verschiedenen Stationen wirklich alle Sinne angesprochen werden“, sagt Monika Kramer. Die Kulturhistorikerin leitet im Münchner Bildungswerk den Fachbereich „Kunst und Kultur“. „Man erfährt auf unterhaltsame Weise viel Kurioses und Unbekanntes über das nächtliche München“, erklärt Kramer. So riechen und kosten die Teilnehmenden ofenfrische „Pfennigmuggerl“, ertasten mit einer Dunkelbrille ein Modell der Altstadt und hören am Viktualienmarkt das Lied eines Volkssängers.
Brauchtum und Jugendstil
Bei den Stadtrundgängen können die Besucher zwischen elf Themen wählen wie „Es grünt so grün – Hofgarten, Kabinettsgarten und Finanzgarten“, „Märkte, Märzenbier und Mangel – Vom Leben in der Münchner Au“ oder „Bäche, Bäder, Brunnen – Das Münchner Wasser“. Erstmalig auf dem Programm stehen „Metzgersprung und Schäfflertanz – Brauchtum in München“ und „Bunt sind alle meine Häuser – Jugendstil in Schwabing“. „Die Führung durch Schwabing bietet eine spannende Begegnung mit der Künstler- und Architekturszene um 1900 und ihren farbigen Fassaden und bizarren Ornamenten“, betont Monika Kramer.
Ein spezielles Angebot des Münchner Bildungswerks sind die Stadtrundgänge „Kirche plus“. Es geht dabei um die Beziehung zwischen einem Gotteshaus und dem jeweiligen Stadtviertel. Zehn Touren sind möglich. Neu sind „Kirche und Markt – Die Hl. Geist-Kirche und der Viktualienmarkt“, „Kirche und Antike – St. Bonifaz und der Königsplatz“ und „Kirche und Prominenz – St. Georg und der alte Bogenhauser Friedhof“. „Auf dem idyllischen Friedhof fanden Erich Kästner, Rainer Werner Fassbinder, Helmut Fischer und viele andere Schauspieler und Schriftsteller ihre letzte Ruhestätte“, weiß Monika Kramer.
Tastführungen im Dom
Bei den Kirchenführungen sind der Dom und 13 weitere Gotteshäuser wie Herz-Jesu in Neuhausen oder St. Peter mit kostenlosem Turmbesuch vertreten. Im Dom werden Sonntag, Dienstag und Donnerstag um 14 Uhr Besichtigungen angeboten. Dabei darf auch der Chorraum betreten werden. Süddeutschlands größte Hallenkirche ist mit ihren „welschen Hauben“ eines der bekanntesten Wahrzeichen der Stadt. Am 11. Juni, 16. Juli und 10. September 2014 finden unter dem Motto „Den Dom be-greifen“ Tastführungen statt für Blinde oder Sehende mit Augenbinde.
Alle Kirchenführungen dauern eine Stunde und kosten sechs Euro. Die Stadtrundgänge und die „Kirche plus“-Veranstaltungen sind 90 Minuten lang und kosten acht Euro. Die „Nacht der Sinne“ dauert 90 Minuten und kostet 13 Euro. Schüler, Studierende und Senioren zahlen elf Euro. Die Teilnahme ist ohne Voranmeldung möglich. Gruppen- und Spezialführungen für Altstadt, Kirchen und Museen können jederzeit vereinbart werden – auch in englischer und italienischer Sprache. Auf Wunsch veranstaltet das Münchner Bildungswerk auch behindertengerechte Touren.
Weitere Informationen stehen in der Farbbroschüre „Führungen durch Stadt und Kirchen 2014“, die kostenlos und unverbindlich beim Münchner Bildungswerk, Dachauer Str. 5/II, 80335 München, Telefon 089/54 58 05-0, mbw@muenchner-bildungswerk.de, erhältlich ist oder auf www.muenchner-bildungswerk.de heruntergeladen werden kann.
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