Ein Kunstschatz im Rampenlicht
Arbeiten des Expressionisten Hans Vinzenz sind im Foyer der Max-Planck-Institute zu sehen
Die Arbeiten des Essener Expressionisten Hans Vincenz sind eine späte Entdeckung. Über 40 Jahre haben die Kunstwerke verborgen in einem privaten Archiv gelagert. Unter dem Titel „Die zwei Gesichter des Hans Vincenz“ präsentiert die Rudi Fred Linke Galerie aus Münster vom 7. Juli bis 8. August im Eingangsbereich der Max-Planck-Institute in Martinsried (Am Klopferspitz 18) ausgewählte Kunstwerke aus vier Jahrzehnten. Zu sehen sind Ölgemälde, Gouachen und Collagen.
Er hat gegenständlich gearbeitet, expressiv wie die berühmten Maler seiner Zeit und seit der Mitte der 1940er parallel auch ganz abstrakt: Hans Vincenz – geboren 1900 in Köln, gestorben 1976 in Essen – gehört in die erste Riege der expressionistischen Maler des vergangenen Jahrhunderts.
Mehrfach hatte er zu seinen Lebzeiten im Museum Folkwang in Essen ausgestellt. Außerdem wurde Hans Vincenz auch im Museum Mülheim, in der Galerie Moderne Kunst in Bonn, im Museum am Ostwall in Dortmund, im Kölnischen Kunstverein, im Essener Forum und jenseits des großen Teiches im Museum of Fine Arts in Dallas präsentiert. Bei Gruppenausstellungen war er in der Kunsthalle Düsseldorf, im Kaiser-Wilhelm-Museum in Krefeld und sogar in der Städtischen Galerie im Lenbachhaus in München vertreten.
Leidenschaftlicher Maler
Meist malte er mit Ölkreiden auf Architektenpapier, was seinen Bildern eine ungeheure Leuchtkraft verleiht. Parallelen zu berühmten Malerkollegen seiner Zeit drängen sich auf. Sehr früh hat er sich von der Klassischen Moderne begeistern lassen. Er war mit so namhaften Kollegen wie Erich Heckel, Helmuth Macke, Rolf Lenne, Christian Rohlfs und Werner Gilles bekannt, teilweise befreundet. Vincenz folgt als hochbegabter Autodidakt deren Anregungen. Dabei war er nie einer, der seine Vorbilder bloß nachgeahmt hätte. Seine Gemälde haben eine unübersehbare Eigenständigkeit – und einen unschätzbaren Wert.
Hans Vincenz war ein leidenschaftlicher Maler, dessen ganzes Sinnen und Trachten mit Farbe und Kunst zu tun hatte. Rastlos, ja enthusiastisch war er und dabei ungemein fleißig. „Aus der sinnlichen Freude des Sehens erwächst mir die Freude am Malen“, hat er als Motiv seiner Arbeit benannt. Tausende Gemälde sind entstanden.
Die Vernissage findet am Donnerstag, 7. Juli, um 18 Uhr im Eingangsbereich der Max Planck Institute in Martinsried statt. Öffnungszeiten sind täglich von 9 bis 18 Uhr.
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