Parkplätze gehen vor
Bezirksausschuss lehnt Begrünungskonzept für die Geyerspergerstraße ab
Eine „Allee“, die mit Bäumen gesäumte Straße, führte im Sinne ihrer ursprünglichen Wortbedeutung einst ins Grüne und verlängerte architektonisch den Gartenweg von einer Residenz hinaus in die Landschaft. Derlei „grüne Achsen“ aber haben heutzutage Seltenheitswert, vor allem angesichts zunehmender Nachverdichtung in der Landeshauptstadt München. Zumindest aber einen Alleecharakter könnte man doch wiederherstellen, findet ein Stadtteilbewohner aus Laim. Jüngst forderte er den Bezirksausschuss Laim (BA 25) dazu auf, die Möglichkeiten eines Begrünungskonzeptes für die Geyerspergerstraße und deren benachbarte Querstraßen zu prüfen.
Baumpflanzung abgelehnt
Statt Baumreihen säumen parkende Autos die Straßenseiten der Geyerspergerstraße. Statt Bemühungen um Neupflanzungen zu fördern, wird in Laim immer dichter gebaut. Sogar ein Hotel wird in der von Wohnbebauung geprägten Geyerspergerstraße hochgezogen, das die Grundstücksfläche maximal ausnutzt und fast kein Grün mehr durscheinen lässt. Wo bleibt da der einst hochgehaltene Gartenstadtcharakter des 25. Stadtbezirks? „Der Bezirk Laim wirbt mit dem Slogan „Grünes Viertel“. Leider zeigen die Veränderungen durch die Verdichtungsmaßnahmen, dass die Gärten minimiert werden und die Fassadenfronten (Apartmentgebäude) zunehmen“, beklagt der Laimer per Bürgerpost beim BA 25. Die Geyerspergerstraße wie auch die angrenzenden Nebenstraßen dienten fast nur noch als Parkplatz-Straßen. Ja sogar der Durchgangsverkehr, der sich sonst überall den Weg bahnt, meide die enge, durch parkende Autos nur noch begrenzt verbleibende Fahrspur in der Geyerspergerstraße. Nachteilig an der momentanen Situation sei, dass dabei auch für die Fußgänger nicht mehr ausreichend Platz auf den Bürgersteigen sei: „Häufig weichen sie auf die Straße aus und Mütter mit Kinderwagen haben sowieso nur diese Alternative“, erklärt der Anwohner. Baumreihen wären nicht nur optisch eine Verbesserung für die Straße, sondern könnten auch die parkenden Autos vom Gehweg vertreiben, daher fordert der Mann den BA dazu auf, ein Begrünungskonzept zu erwägen. Einstimmig entschied der Laimer BA in seiner Juni-Sitzung jedoch den Antrag des Bürgers abzulehnen. „Bäume brauchen Platz“, erklärt Grünen-Fraktionssprecher Ingo Benn. Die Neupflanzung von Bäumen würde wahrscheinlich zu Lasten der Parkplätze gehen, was die Anwohner vermutlich – entgegen der Ansicht des Bürgers – eben gerade nicht erfreuen würde, so Benn. Denn das Gerangel um einen freien Parkplatz in Wohnortnähe scheint immer noch das dringlichere Problem zu sein, als das schwindende Grün im Stadtteil.
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