Tourentipps: Die schönsten Radlstrecken und Wanderwege
Von Possenhofen zum Maisinger See und über Andechs zum Ammersee
Das Fünfseenland gilt als wichtiges Naherholungsgebiet der Münchner Bevölkerung und ist perfekt mit den Öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar. Wer sich bei der Anfahrt für die S-Bahn entscheidet, schont nicht nur die Umwelt, sondern ist auch flexibler in der Gestaltung seiner Tour. Unterwegs auf den wundervollen Wanderwegen rund um die fünf Seen, kann man den hektischen Alltag rasch hinter sich lassen. Kürzlich haben wir uns für die vom Wanderbuch-Autor Eduard Soeffker (Bergverlag Rother, ISBN 978-3-7633-3133-8) empfohlene Tour vom S-Bahnhof Possenhofen über den Maisinger See und Andechs bis zum Ammersee entschlossen. Das Fazit vorweg: Eine fantastische Strecke, die nicht nur eine abwechslungsreiche Landschaft, sondern auch schöne Bade- und Einkehrmöglichkeiten bietet.
Felder und See
Gestartet wird am S-Bahnhof Possenhofen (Anfahrt mit Gruppen Tageskarte Gesamtnetz), wo wir hinten aussteigen, den Lift zur Brücke hinauf nehmen und links die Hindenburgstraße hinaufgehen. An der Hauptstraße biegen wir erneut links ab und schwenken nach ca. 200 Metern rechts in den Ascheringer Weg ein. Weitere 200 Meter später gelangen wir rechts in den Maisinger Weg, der zwischen Feldern entlangführt. Über eine Unterführung passieren wir die B2 (Olympiastraße) und lassen damit verkehrsreiche Wege hinter uns. Der Maisinger Weg führt durch eine hübsche Kulturlandschaft und gabelt sich nach einigen Minuten Gehzeit. Hier folgen wir links der Beschilderung "Maisinger See", kommen an einem Gedenkkreuz mit einer Rastbank darunter vorbei und folgen dem Kiesweg am Waldrand entlang bis zu einer Brücke, die rechts über den Fallbach führt. Anschließend gelangen wir zum Maisinger See, wo die Gaststätte Maisinger Seehof zur ersten Rast unter schattigen Bäumen oder der kleine See auf ein kurzes Badeerlebnis einlädt. Bislang haben wir ca. 4 Kilometer der insgesamt knapp 19 Kilometer langen Tour gemeistert.
Wald und Wiese
Weiter folgen wir der Beschilderung Richtung Andechs (am Maisinger Seehof mit dem Rücken zum See stehend links). Zunächst kommen wir auf einem Weg durch lichten Wald, links von uns plätschert der Fallbach. Später wird der Wald zu unserer Rechten zu einer Wiesenlandschaft, teils auf beiden Seiten mit dichtem Schilf bewachsen. Wir gelangen zu einer kleinen Holzbrücke, die links über den Fallbach führt, setzen unseren Weg jedoch geradeaus fort. Nun lassen wir auch die letzten Baumgruppen hinter uns und wandern auf dem Kiesweg zwischen Wiesen und Feldern hindurch. Sollte es an diesem Tag sehr heiß sein und die Sonne scheinen, empfiehlt sich eine Kopfbedeckung und bereits zuvor das Einreiben mit Sonnencreme, denn schattige Plätzchen lassen nun eine Zeit lang auf sich warten.
Der Maisinger Weg wird zum Pöckinger Weg und führt uns in das über 1000-jährige Dörfchen Aschering, das sein idyllisches und bäuerliches Erscheinungsbild bis heute bewahren konnte. Wir kommen an der Kirche St. Sebastian mit seinem Friedhof vorbei, überqueren die St.-Sebastian-Straße und biegen in den Bachweg ein. Dieser führt uns an hübschen Häusern und Bauernhöfen vorbei, Stadtkinder werden sich sicherlich am Anblick vieler Kühe und Pferde erfreuen. Schließlich biegen wir links in den Andechser Weg ein, dem wir eine ganze Weile durch malerische Wiesen- und Kulturlandschaften (rechts von uns vorbei an einer kleinen Mariengedenkstätte mit Rastbank) folgen bis in den Wald hinein. Schilder weisen uns immer wieder in Richtung Andechs und die Bäume spenden nun wieder herrlichen Schatten. Allerdings schwirren gerade im Sommer Mücken und sonstige Insekten herum, zu dieser Jahreszeit ist es daher äußerst empfehlenswert, sich zuvor gut mit Abwehrspray einzusprühen!
Der "Heilige Berg"
Nach dem Wald gelangen wir zu einer asphaltierten Straße, die wir überqueren und der wir ca. 120 Meter folgen. Nun führt rechts ein kleiner Trampelpfad in einen verwachsenen Wald hinein. Nach einigen Metern lichtet sich der Wald wieder und der Weg führt rechts weg. Allerdings folgen wir diesem nun nicht mehr, sondern gehen direkt geradeaus über eine weite Wiese, der Pfad ist bei kürzlich gemähter Wiese recht gut sichtbar. Wir kommen an einem Jägerhochsitz links von uns am Waldrand vorbei, zu unserer rechten Seite befindet sich die Justizvollzugsanstalt Landsberg am Lech. Schließlich gelangen wir wieder auf einen Kiesweg, dem wir rechts in Richtung Starnberger Straße folgen. Diese überqueren wir, gehen am Waldrand entlang und gelangen auf den Pater-Coelestin-Weg – einen Kreuzweg in Richtung Andechs, dem wir folgen. Rechts vor uns erhebt sich der "Heilige Berg", die Rast beim Kloster Andechs ist somit schon in Aussicht.
Durch das Kiental
Der schönste Teil der Wanderung erfolgt nach dem Abstieg vom höchsten Punkt des Klosters (Bergstraße, rechts die Treppen hinunter am Kreuz der Aussichtsplattform mit Blick auf Erling): Unser Weg führt uns nach einigen Stufen abwärts sehr idyllisch ca. zwei Kilometer durch das Kiental (dem Schild Bahnhof Herrsching nach rechts folgend). Wir überqueren mehrmals über kleine und größere Holzbrücken den Kienbach und bekommen wundervolle Nagelfluhfelsen zu sehen. Der Kiesweg geht schließlich in einen asphaltierten Weg über und wir gehen die Kienbachstraße entlang bis diese in einer Linkskurve zur Andechsstraße wird. An der Mühlfelder Straße angekommen, biegen wir links ab, überqueren die Straße und biegen nach ca. 200 Metern in die Kienbachstraße ein. Einige Meter später überqueren wir rechts eine kleine Brücke über den Kienbach, biegen gleich wieder links ein und gelangen am Ende der Kienbachstraße zum Bahnhofsplatz Herrsching. Wer nun noch einen Abstecher zum Ammersee machen möchte, überquert am Bahnhof die Gleise, kommt links an der Erlöserkirche vorbei. Ein paar Meter weiter kann man schon das Wasser sehen. Halten wir uns bei den letzten Häusern vorm See rechts, erreichen wir die Seepromenade mit Einkehrmöglichkeiten.
Was bedenken?
Die gesamte Tour umfasst ca. 19 Kilometer. Festes, bequemes Schuhwerk sowie ausreichend Flüssigkeit sind ein Muss. An warmen Tagen sollte man unbedingt Badesachen sowie Sonnencreme und Instektenspray mitnehmen, denn insbesondere auf den Wegen durch den Wald und in der Nähe der Bäche sind Stechmücken in Schwärmen unterwegs. Wandert man die Strecke ohne große Pausen durch, beträgt die Laufzeit bei gemütlichem Tempo ca. 4,5 Stunden. Wer mehrere (Bade-)Pausen einlegen möchte, sollte lieber etwas früher aufstehen und einen Tagesausflug daraus machen. Insbesondere das Kloster Andechs lädt mit etlichen Sehenswürdigkeiten samt dem Braustüberl zu einem längeren Aufenthalt ein und auch auf den letzten vier Kilometern durch das Kiental bis nach Herrsching gibt es viel zu entdecken.
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