Das stille Leid der Katzen
Tierschutzverein sucht Ehrenamtliche für Kastrationsprojekt
"Unsere Straßenkatzen leben aufgrund mangelnder Sozialisation im Verborgenen. Das Elend bleibt für viele Menschen unsichtbar und ist in Deutschland eines der größten unbemerkten Tierschutzprobleme", sagt Kristina Berchtold, Sprecherin des Tierschutzvereins München. Seit den Achtzigern betreibt das Tierheim München ein umfassendes Projekt zur Populationskontrolle und zur Versorgung von entlaufenen oder ausgesetzten Hauskatzen im Münchner Umkreis. "Mit Hilfe ehrenamtlicher Helferinnen und Helfer betreuen wir über vierzig Futterplätze. Allein dorthin kommen regelmäßig rund 330 Streuner." Die Kosten, die Tierheime für Kastrationsaktionen stemmen, summieren sich schnell: "Ohne Spenden wäre das überhaupt nicht zu leisten. Für unser Projekt 'Hilfe für Streunerkatzen' müssen wir jährlich rund 50.000 bis 60.000 Euro für Futterstellen und die tierärztliche Behandlungen aufbringen."
Vermittlung nicht möglich
Montags ist im Tierheim Katzenkastrationstag. "Unsere Ehrenamtlichen bringen uns Streuner, die sie mittels Lebendfalle an den Futterplätzen einfangen konnten. Am häufigsten leiden diese verwilderten Felltiger unter Parasiten, Unterernährung und Infektionskrankheiten wie etwa Katzenschnupfen", erklärt Berchtold. Die Tiere werden auf Kosten des Tierheims kastriert, je nach Gesundheitszustand einige Tage versorgt, am Einfangort wieder frei gelassen sowie langfristig gefüttert und beobachtet. Mehr könne man für die Wildlinge nicht tun: "Es ist nicht möglich, diese Tiere an Menschen zu vermitteln. Sie können sich an ein Dasein als Hauskatze nicht mehr gewöhnen", bedauert die Tierschützerin.
Wer möchte helfen?
"Für unser Kastrationsprojekt suchen wir Menschen mit eigenem PKW, die regelmäßig Zeit haben, uns beim Einfangen der herrenlosen Bauernhofkatzen zu helfen", sagt Kristina Berchtold. "Nähere Infos zu dieser verantwortungsvollen Aufgabe erhalten Interessierte bei Irmgard Passauer unter Tel. 0172/8977758 oder bei Imrgard Baumgartner unter Tel. 0172/8231138."
Copyright: Wochenanzeiger Medien GmbH