Zwischen den Stühlen
Über 50 Kinder in zwei Klassenräumen: Mitti Forstenried e.V. fordert Container
"Die Kinder spielen immer zwischen Stühlen und Tischen, vor der Garderobe stapeln sich Jacken und Mützen, weil es für über 50 Kinder nur 20 Garderobenplätze gibt. Es ist alles viel zu eng." Mit diesen Worten schildert Margrit Fäßler, Mitglied der Mittagsbetreuung "Mitti" an der Grundschule Forstenrieder Allee, die Situation der Betreuungseinrichtung. In der Februarsitzung zog sie gemeinsam mit "Mitti"-Vertretern vor den Bezirksausschuss (BA) 19 und forderte eindringlich die Aufstellung von Containern auf dem Schulgelände, um die Situation zu entschärfen.
"Chaos auf dem Gang"
Mehr als 50 Schüler werden in der Mitti in zwei Klassenzimmern betreut, in denen vormittags Unterricht stattfindet. "Die Kinder der Mitti warten auf dem Gang bis der Unterricht beendet ist und sie in die Klassenräume können. Das ist das Chaos pur", so Fäßler. "Dann müssen die Betreuerinnen erst einmal die Tische und Stühle zusammenstellen, die ja noch in der Klassenordnung stehen." Für die Kinder sei es aber schöner, gemeinsam an den Tischen zu essen. "Es ist wahnsinnig eng. Den Kindern fehlt es an Möglichkeiten, sich einmal in eine Spielecke zurückziehen. Dinge, die gebastelt werden, können nirgendwo gelagert oder zum Trocknen über Nacht aufgestellt werden. Für Bilder ist kein Platz. Die werden an die Fenster geklebt", führt Fäßler aus. "Ich ziehe den Hut vor den Betreuerinnen, dass sie das noch so in den Griff bekommen."
Frustrierte Eltern
Die Eltern sind frustriert. Bereits im Jahr 2011 sei ein Neubau versprochen worden, in dem neben einigen Klassen auch der Hort und die "Mitti" hätten untergebracht werden sollen. "Es ist nichts geschehen", sagt Fäßler. Auf den Antrag des zweiten Bürgermeisters Josef Schmid (CSU), der damals noch Stadtrat war, den für 2017 zugesagten Neubau umzusetzen, sei bisher noch keine Rückmeldung erfolgt.
Ende Februar soll es nun immerhin einen Ortstermin mit "Mitti"-Eltern und Vertretern der Immobilienabteilung des Referats für Bildung und Sport geben. Das bestätigt Christina Warta, Pressesprecherin des Referats für Bildung und Sport. Wie realistisch allerdings die Aufstellung von Containern sei, dazu könne sie nichts sagen. Fest stehe, dass die Grundschule an der Forstenrieder derzeit noch nicht im so genannten "Aktionsprogramm für Schul- und Kita-Bau gelistet sei. "Inwieweit die Experten da etwas machen könnten, weiß ich nicht", so Warta. Im Aktionsprogramm seien für 2015 rund 18 Anlagen für Pavillonlösungen aufgestellt, im kommenden Jahr seien es über 30.
Antrag verschoben
In der BA-Sitzung wurde der Antrag der "Mitti"-Vertreter mit einer knappen Mehrheit von 16:15 Stimmen in die Märzsitzung verschoben. Die CSU argumentierte, damit sei es dem Unterausschuss Soziales zunächst möglich, sich eingehend mit der Problematik zu befassen. Jürgen Gerhards und Monika Reim (beide SPD) hatten zuvor an das Gremium appelliert, den Antrag nicht aufzuschieben.
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