Schönes, neues Quartierszentrum
Die Neugestaltung des Willibaldplatzes wird konkreter
Ein Platz zum Flanieren, Entspannen und Ausruhen ist der Willibaldplatz nicht. Noch nicht! Denn alsbald könnte die Neugestaltung des Platzes, die Anwohner, Stadtteilbewohner und ansässige Geschäftsleute seit vielen Jahren fordern, in die Tat umgesetzt werden. Florian Hochstätter vom Baureferat München präsentierte am Dienstag, 9. Juni, im Rahmen der öffentlichen Bezirksausschuss-Sitzung das vorgesehene Gestaltungskonzept sowie den Stand der Planung. Sollten Stadtrat, Bürger und Bezirksausschuss das Konzept befürworten, könnte bereits 2016 mit den Baumaßnahmen begonnen werden. Grünflächen, Sitzgelegenheiten und auch städtische Einkaufsatmosphäre sollen am Willibaldplatz dann vorherrschen. Alles, was sich die Bürger gerne wünschen, geht aber nicht.
Bäume und Bänke
Derzeit ist der Willibaldplatz unübersichtlich und durch verwahrloste Büsche und Gehölze verstellt. Süd- und Nordseite wirken geteilt. Das große Defizit des Platzes ist vor allem der Verkehr. Taxistandplatz, Bus- und Tramtrasse sowie Autoverkehr und Parkplätze beherrschen den Platz, zusätzlich suchen Radfahrer und Fußgänger ihren Weg. „Alles ist den Verkehrsflächen untergeordnet“, erklärt Florian Hochstätter von der Baubehörde. Nach dem Konzept des ortsansässigen Büros des Landschaftsarchitekten Otto Bertram könnte hier aber mehr Ordnung geschaffen werden und das mehrheitlich von den Bürgern gewünschte Grün einziehen. Der Platz zwischen Agnes-Bernauer-Straße und den südlich beheimateten Geschäften soll in drei Zonen geordnet werden: Statt der Fahrspur im Süden soll eine Geschäftszone eingerichtet werden, wo künftig auch ein Wochenmarkt beheimatet werden könnte. Zwischen Trambahngleisen und Busspur ist eine Grünzone vorgesehen, die mit Bäumen und Bänken Rastmöglichkeiten bietet. Im Anschluss an die Busspur ist eine sogenannte „Trottoire-Zone“ angedacht. Baumallee und verbreiterter Bürgersteig würden hier für eine einladende Fußgängerzone sorgen. Die Taxis werden an die Agnes-Bernauer-Straße verlegt. Kleinere Fußwege sollen den Platz durchqueren, auch sind im Konzept Freiflächen eingeplant, die etwa die Etablierung eines Cafés oder auch neuer Freischankflächen bereits vorhandener Gastronomen vor Ort erlauben. Inmitten von Tram- und Bus-Trasse – die auch in Zukunft hier erhalten bleiben müssen – könnte hier also ein städtischer Quartiersplatz entstehen, der sowohl Rast- als auch Freizeitmöglichkeiten bietet und zudem das Bummeln am Platz attraktiver macht. Fast alles, was sich die rund 50.000 Laimer und Pasinger, die den Platz nutzen, wünschen, ist hier berücksichtigt. Aber eben nur fast alles. Denn auf einige Parkplätze muss künftig verzichtet werden.
Grünflächen statt Stellplätze
Immer wieder klagen die Anwohner über den Stellplatzmangel. Geschäftsinhaberin Eva Maria Maier etwa wies darauf hin, dass viele Bürger die Poststelle am Willibaldplatz nutzen. Jene, die mit großen Paketen kommen, bräuchten einen Parkplatz vor der Türe. „Eventuell könnte man eine Lieferzone mitdenken“, regte Eva Maria Meier an. Um den Platz aber grüner und einladender zu gestalten, müssen künftig sogar Parkplätze reduziert werden. „Insgesamt gibt es momentan 32 Parkplätze, später werden es 18 bis 20“, erklärt Florian Hofstätter. Hier müssen sich die Bürger entscheiden: Mehr Parkmöglichkeiten oder aber eine Platzgestaltung mit Aufenthaltsqualität. Alles geht nicht. Die Baubehörde jedenfalls zeigt großes Bemühen darin, die Stadtteilbewohner einzubeziehen und ihnen einen stattlichen Quartiersplatz zu schaffen. Bereits im November 2013, erhielten die Anwohner die Gelegenheit „ihren Platz“ im Rahmen einer Bürgersprechstunde mitzugestalten und zeigten sich vom Entwurf des Büros Otto Bertram überzeugt. Nun konnten sie bei der öffentlichen BA-Sitzung erneut mitsprechen. Für all jene, die diesen Termin versäumt haben, will der Laimer BA noch vor der Sommerpause einen weiteren Bürgerinfoabend organisieren. Sollte alles nach Plan laufen, wird der Stadtrat noch in diesem Jahr das Projekt genehmigen und das Baureferat mit der Durchführung beauftragen. Wenn 2016 mit den Bauarbeiten begonnen wird, so könnten die Stadtteilbewohner voraussichtlich 2017 die Einweihung ihres neuen und anziehenden Quartierszentrums feiern.
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