Neue Perspektiven für Krailling
Gemeinde prämiert Architektenentwürfe für Ortsmittegestaltung
Die Ortsmittegestaltung in Krailling ist seit vergangener Woche mit vielen konkreten Ideen in greifbare Nähe gerückt. Denn nach mehrjähriger Bürgerbeteiligung zur Ortsmitteplanung und dem anschließenden Architektenwettbewerb mit 16 Büros stellte Bürgermeisterin Christine Borst die aus Kraillinger Sicht besten Wettbewerbsarbeiten im Rathaus aus und prämierte die besten fünf Entwürfe davon.
„Wir haben uns die Entscheidung nicht leicht gemacht“, erklärte Borst zu Beginn der Preisverleihung. Die Jury unter Leitung von Regierungsbaumeister Bernhard Landbrecht mit zahlreichen Gemeinderatsmitgliedern, Vertretern von Behörden und Rathausangestellten habe am Vortag der Prämierung zwölf Stunden getagt. „Uns kam es auf die gute Umsetzbarkeit der Ideen an“, so Borst weiter. „Wir wollen die Ideen schließlich nicht in einer Schublade stapeln, sondern damit unsere Ortsmitte verändern. Dabei sind viele Erwartungen und Ansprüche zu berücksichtigen.“ Alles in allem sei dies keine leichte Aufgabe gewesen. Umso mehr beeindruckt zeigte sich Borst von der Vielfältigkeit der Entwürfe.
Der Gemeinderat muss entscheiden
„Durch die Entwürfe haben wir den Ort, den wir doch eigentlich so gut kennen, ganz anders wahrgenommen“, meinte sie. „Viele der Ideen sind außergewöhnlich und konstruktiv“, bestätigte auch Landbrecht. Doch habe sich die Jury einstimmig auf die drei Plätze und die zwei Anerkennungspreise geeinigt. Der erste Preis – und damit das 18.000-Euro-Preisgeld – ging an die Berliner Planungsgemeinschaft „Atelier-pk“ und „Bbz-Landschaftsarchitekten“ von Philipp Koch und Timo Herrmann. Landbrecht würdigte den Entwurf als ruhig gegliederte, sympathische und durchgängige Straßengestaltung mit zwei Höhepunkten an der Kirche und an der Kreuzung Pentenrieder-/ Margaretenstraße. Der zweite Platz mit 13.000 Euro wurde an die Münchner Architekten „Neumann & Heinsdorff“ und den Landschaftsplaner Andreas Kicherer für „die hervorragende Betonung der ländlichen Struktur am Ort“ vergeben.
Dritte Preisträger (8.000 Euro) sind die Münchner „Zwischenräume-Architekten“ in Verbindung mit dem Büro „Thilo Mittag Landschaftsarchitekten“. „Kein anderer Entwurf hat die Straßenräume so spannend und gleichzeitig weitgehend verkehrsberuhigt entworfen“, erläuterte Landbrecht die Entscheidung.
Nun muss der Gemeinderat entscheiden, welchen der ersten drei Preisträger er mit der weiteren Ausarbeitung der Planung beauftragt. „Ich freue mich über die durchweg sehr, sehr guten Ideen“, erklärte Christine Borst abschließend. „manche sind wirklich sehr schnell umsetzbar. Für andere müssen wir uns mehr Zeit nehmen. Der Ortsentwicklungsprozess geht in jedem Fall genauso positiv weiter, wie er begonnen hat.“
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