Ein Pocci für die Grägs
Preis der „Franz Graf von Pocci-Gesellschaft“ 2011 für die Gräfelfinger Gelegenheitsschreiber
Der Laudator des Abends, Turmschreiber Alfons Schweiggert, freute sich mindestens so sehr wie die Gräfelfinger Gelegenheitsschreiber (Grägs). „Es ist wunderbar, dass die Grägs den Preis der Pocci-Gesellschaft bekommen haben. Das ist ganz hoch verdient und trifft die Richtigen.“ Schweiggert kenne die Grägs „schon sehr lange“ und sei immer wieder fasziniert am Spaß an der Freude im Verein. „So muss Kultur sein: nicht nur auf dem hohen Sockel, sondern lebendig und zum Anfassen, genauso wie es die Grägs praktizieren.“
Ganz besonders würdigte Schweiggert den Grägs-Gründer und „Grägs-Motor“, Johannes Glötzner. „Er hat einfach dieses Pocci-hafte Kasperlsche an sich. Genauso stelle man sich den Ur-Pocci vor.“ Glötzners viele Initiativen, seine Lust, Sketche auszugraben und sie auf die Bühne zu bringen, prägen die Grägs. „Johannes Glötzner hat sagenhaft viel auf die Beine gestellt. Zum großen Teil bekommt eigentlich er den Pocci-Preis.“
Gute Portion Humor und Phantasie
Die jährliche Auszeichnung der „Franz Graf von Pocci-Gesellschaft“, die unter anderem bereits an den Kabarettisten Gerhard Polt und die Biermösl Blosn gingen, ehrt besondere Verdienste um den Erhaltung und die Verbreitung des Lebenswerkes Poccis und um kulturelle Leistungen in seinem Sinne.
„Danke, danke, danke“, meinte Glötzner gerührt mit der Urkunde und dem Pocci-Kasperl Larifari als Skulptur in der Hand. „Wer hätte gedacht, dass aus dem Scherz von vor 26 Jahren ein handfester, ernst genommener Verein mit über 180 Mitgliedern wird!?“ Schreiben und Lesen halte sich eine schöne Waage, so Glötzner. Doch die Grägs sind weit mehr, denn neben Lesungen und dem Herausbringen von Anthologien erinnern sie mit Aktionen an wichtige literarische Jubiläen und statten alle zwei Jahre ein Literaturfest aus.
„Es ist ein ungewöhnlicher Verein, bei dem die Zwillingsschwestern Humor und Phantasie Hand in Hand gehen“, urteilte Schweiggert in seiner Laudatio. „Da ist auch die Verbindung zwischen Pocci und den Grägs zu finden: im subtilen Humor und der brillanten Phantasie.“
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