„Wichtiges Etappenziel“
Große Freude bei der Bürgerinitiative „Pro Landshuter Allee Tunnel“
Nachdem der Planungsausschuss des Münchner Stadtrats mit eindeutiger Mehrheit die Realisierung des Tunnels an der Landshuter Allee einen großen Schritt näher gebracht hat, ist auch die Freude bei den Mitgliedern der Bürgerinitiative „Pro Landshuter Allee Tunnel“ groß. „Wir freuen uns mit allen Mitstreitern und Unterstützern aus der Bürgerschaft und der Politik über dieses Ergebnis“, betont BI-Sprecher Michael Lotterschmid. Der Wunsch der Bürger nach einer effizienten Lösung für weniger Lärm, weniger Feinstaubbelastung und einer Anbindung von Neuhausen-Ebenau an das restliche Stadtviertel sei vielen Hürden und noch mehr Anfeindungen ausgesetzt gewesen. Es habe unzählige Anträge und noch mehr Briefe und Bitten der Bürgerschaft und des Bezirksausschusses an die Stadtverwaltung und die politischen Ebenen der Stadt gebraucht. „Ein solches Projekt schüttelt man nicht einfach aus dem Ärmel“, so Michael Lotterschmid, „das wissen wir".
Mehrere Bürgerinitiativen haben in mehr als 25 Jahren versucht, den beständig wachsenden Verkehrsmoloch Landshuter Allee in den Blick der Stadtpolitik zu rücken. Es sei ein steiniger Weg gewesen. „Und wir wissen, wovon wir reden, denn wir sind zusammen mit unseren Mitstreitern diesen Weg seit Anfang 2009 mit allen Konsequenzen gegangen“, erklärt der BI-Sprecher weiter. „Uns ist sehr wohl bewusst, dass wir das heutige Ergebnis auch einer Veränderung der Mehrheitsverhältnisse im Stadtrat schulden. Denn obwohl in einer aufwändigen Machbarkeitsstudie eindeutig festgestellt wurde, dass sich nur über eine Tunnellösung, die bestehenden wie die zukünftigen Verkehrsprobleme der Landshuter Allee in vollem Umfang regeln lassen, hat diese Lösung immer noch Gegner.“ Man bedauere dies, sei aber überzeugt, dass sich nun mit einer guten und raschen Planung und einer stringenten Umsetzung überzeugend zeigen werde, welche Vorteile der Tunnel an der Landshuter Allee nicht nur den Anwohnern bringe.
„Fundament, auf dem wir aufbauen können“
„Unsere Bürgerinitiative hat mit dieser heutigen Entscheidung bereits ein wichtiges Etappenziel erreicht“, erklärt auch BI-Mitglied Susanne Mayer. „Wir freuen uns über das Ja zu diesem Projekt und darüber, dass diese Tunnellösung Vorrang hat. Wir haben fürs Erste einen großen Schritt erreicht. Das ist ein Fundament, auf dem wir aufbauen können.“ Der Tunnel sei für das ganze Stadtviertel. „Wir haben es in den letzten Jahren geschafft, auch die Skeptiker zu überzeugen.“
Man verspreche sich sehr viel davon, dass der Stadtrat diesen Beschluss nun so gefasst hat. „Nun geht das Ganze vom Planungs- ans Baureferat“, erklärt Michael Lotterschmid. „Davon versprechen wir uns jetzt auch nochmal eine zeitliche Beschleunigung.“ Einen genauen Zeitplan gibt es zwar noch nicht, aber „wir hoffen auf eine zeitlich realistische Umsetzung. Wir müssen schnell vorankommen, weil sich die Situation auf der Landshuter Allee im weiter verschlechtert.“ Und Susanne Mayer, die zudem auch Mitglied im Bezirksausschuss Neuhausen-Nymphenburg (BA 9) ist, ergänzt: „Zeitnah ist natürlich relativ. Das muss man dann schon im Hinblick auf die Projektgröße sehen. Aber es scheint so zu sein, dass auch dem Stadtrat eine rasche Planung ohne Zwischenschritte wichtig ist.“
BI möchte in die weitere Planung einbezogen werden
Rund 500 Millionen veranschlagt die Landeshauptstadt für die 1,4 Kilometer lange Tunnelvariante zwischen der Donnersberger Brücke und der Dachauer Straße. „Wir sehen natürlich die Kosten. Die Stadt muss prüfen, was unbedingt erforderlich ist und auf was man eventuell bei der jetzigen Planung verzichten könnte“, sagt Michael Lotterschmid. „Wir werden auch eine attraktive Planung als Vorschlag machen.“ Man werde die eigenen Ideen sammeln und den zuständigen Gremien zur Verfügung stellen, betont auch Susanne Mayer. „Im Laufe der Jahre haben sich bei uns in der BI und auch bei den Bürgern gute Ideen und Vorstellungen ergeben, wie das Ganze aussehen könnte.“ Von Seiten der BI habe man zudem bei der Stadt darum gebeten, in die weitere Planung miteinbezogen zu werden. „Wir würden uns grundsätzlich schon ein besseres Miteinander wünschen“, erklärt Michael Lotterschmid. „Deshalb werden wir dem Baureferat unsere Zusammenarbeit anbieten. Wer München und die Verwaltung kennt, weiß, dass es mehr als einen Stolperstein geben kann. Aber das Kind ist jetzt praktisch auf dem Weg und dafür sind wir sehr dankbar.“
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