Niederlagenserie reißt nicht ab
Wanderers gelingt keine Überraschung gegen Moosburg und Höchstadt
Obwohl der EV Moosburg neben dem ESC Dorfen wohl als Überraschungsmannschaft der aktuellen Bayernliga-Saison gilt, hatten Kapitän Matthias Dosch und sein Team am Freitagabend auf eine kleine Sensation in der Ferne gehofft. Ohne Christian Czaika, Michael Schmidbauer und Torjäger J.C. Cangelosi musste Trainer Alfred Weindl gleich auf drei Spieler verzichten. Trotz der daraus resultierenden erneuten Reihenumstellung, sahen die rund 150 Zuschauer eine bis zuletzt spannende Partie.
Aus der Hand gegeben
In den Anfangsminuten bot sich ein offener Schlagabtausch. Echte Highlights blieben jedoch erst einmal aus. Stattdessen sorgte eine Fehlentscheidung des Schiedsrichtergespanns für das erste Tor an diesem Abend. Nach einer Strafe wegen unkorrektem Wechsel agierte der EVM in personeller Überzahl. Obwohl der Schiedsrichter in der 13. Spielminute auf Abseits entschied und seinen Arm noch in der Luft streckte, ließ man ungehindert einen Moosburger Angreifer in das gegnerische Drittel fahren, ungeachtet sich zu diesem Zeitpunkt noch ein Moosburger Spieler dort aufhielt. EVM-Stürmer Alexander Braun nahm dies dankend an und brachte die Hausherren in Führung. Der lange fällige Ausgleich gelang Sven Goblirsch rund elf Minuten später. Auf Zuspiel seiner Teamkollegen Benedikt May und Daniel Rossi fixierte er die Hartgummischeibe hinter Thomas Hingel. In der 34. Spielminute gelang es der Weindl-Truppe sogar durch Sven Goblirsch die Partie zu drehen.
Mit einer 2:1 Führung der Gäste ging es schließlich ins unbeliebte letzte Drittel. Schon mehrmals in dieser Saison hatte man in den letzten 20 Spielminuten die Partie unnötig aus den Händen gegeben. Zum Leid der rund 20 mitgereisten Wanderers-Fans sollte dieses Szenario auch diesmal eintreffen. Nach gerade einmal 142 wiedergespielten Sekunden leitete Dominik Schindlbeck die Aufholjagd der Gastgeber ein. Erneut in Rückstand gerieten die Wanderers rund sieben Minuten vor Schluss. EVM-Kontingentspieler Lukas Varecha nutzte eine Strafzeit der Gäste und überwand Torhüter Timon Ewert. Trainer Alfred Weindl blieb nichts anderes übrig, als seinen Schlussmann zugunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis zu nehmen. Statt dem erhofften Ausgleich gelang den Moosburgern ein sogenannter Empty-Net-Treffer und sie gewannen letzten Endes mit 4:2.
Vorzeitige Entscheidung
Mit den „Alligators“ aus Höchstadt wurde die Aufgabe zwei Tage später vor heimischer Kulisse keineswegs leichter. Gegen die mit Ex-Profis gespickte Mannschaft aus dem Frankenland tat man sich bereits im Hinspiel schwer und wurde mit einer deutlichen Niederlage nach Hause geschickt. Wenn auch diesmal die Niederlage im Rahmen blieb, gelang es den Wanderers nicht ihren Abwärtstrend zu stoppen. Zwar gingen die Hausherren durch ihren flinken Stürmer Benedikt May früh in Führung, konnten diese jedoch nur wenige Minuten halten. Mit einem Mann mehr gelang es dem HEC durch Daniel Sikorski den 1:1 Ausgleich zu erzielen. Dem bärenstarken Powerplay der Höchstädter mussten sich die Gastgeber noch zwei weitere Male geschlagen geben. Denn noch vor dem ersten Pausentee konnten die Gäste das Ergebnis auf 1:3 hochschrauben.
Nach der Pause versuchte die Weindl-Truppe immer wieder Akzente nach vorne zu setzen, scheiterte aber an der cleveren Spielweise der „Alligators“. Wie sollte es anders sein, gelang es dem HEC in einer Überzahlsituation das Ergebnis weiter auszubauen. Spielertrainer Daniel Jun höchstpersönlich sorgte in der 33. Spielminute für die wohl vorzeitige Entscheidung. Trotz seiner 38 Jahre bewies Jun, dass er das Eishockey spielen nicht verlernt hat. Wie bereits zwei Tage zuvor gegen Landsberg war der gebürtige Tscheche auch am Sonntagabend an jedem Tor seiner Mannschaft beteiligt und kann stolze 11 Punkte an diesem Wochenende vorweisen. Im Schlussdrittel konnten die Hausherren kurz nach Wiederbeginn neue Hoffnungen schüren. Erneut war es Benedikt May, der bei angezeigter Strafe den Spielstand auf 2:4 verkürzen konnte. In Folge lud der Gast die Wanderers durch mehrere Undiszipliniertheiten regelreicht ein, die Partie womöglich noch einmal spannend zu machen. Doch trotz mehrerer Überzahlgelegenheiten gelang es Kapitän Matthias Dosch und seinem Team nicht, diese in Tore umzumünzen. Stattdessen nutzten die Franken die Herausnahme von Torhüter Severin Dürr zum 2:5 Endstand aus.
Zwei Auswärtsspiele
Damit müssen die Wanderers bereits die sechste Niederlage in Folge hinnehmen und haben inzwischen sechs Punkte Abstand auf den heiß begehrten zehnten Platz, der eine Zwischenrunden-Teilnahme garantiert. Im Wanderers-Lager wird man weiter hart daran arbeiten, zurück in die Erfolgsspur zu gelangen. Die Aufgaben werden kommendes Wochenende mit zwei Auswärtsspielen jedoch nicht leichter. Bevor man am Sonntag beim Tabellenführer ESC Dorfen antritt, gastieren die Wanderers am Freitagabend beim TEV Miesbach. Trotz der aktuellen Negativbilanz hoffen die Verantwortlichen auch weiterhin auf die lautstarke Unterstützung ihrer Fans und möchten sich für die bedingungslose Unterstützung in den letzten Partien herzlich bedanken.
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