Mit den Ohren sehen lernen
Musiktheater "Mozart-Ravel" von Heinrich Klug als Abschluss des 20. Kinderfrühlings im bosco
In diesem Jahr besteht der Gautinger Kinderfrühling seit 20 Jahren. So lange bereits lädt das bosco Kinder für sechs bis acht Veranstaltungen in den Frühlingsmonaten ins bosco. Bosco-Gründer Hans-Georg Krause wollte damit die Kinder ein klein wenig mit dem Theatervirus infizieren und seine eigene Leidenschaft für die Bühnenkunst weitergeben, wie er zur Entstehung des Kinderfrühlings erklärte.
Einer, der diese Leidenschaft teilt, ist der Gautinger Musiker Heinrich Klug. Seit Anfang an beteiligte sich Klug mit seinen Musiktheaterprogrammen am Kinderfrühling. Heuer bildet sein Stück „Mozart-Ravel“, das übrigens sein insgesamt 38. Kinderprogramm ist, mit der Vorstellung am kommenden Sonntag, 19. April, den Abschluss des kleinen Festivals. „Der Kinderfrühling ist sozusagen mein Heimspiel“, meinte Klug dazu. „Unsere Vorstellungen dort haben Tradition. Oftmals geht es ums Theater, manchmal holen wir auch Tänzer oder auch Schnellzeichner hinzu. Und immer ist die Vorstellung von Musik eines oder mehrerer Komponisten und der Vorstellung der einzelnen Instrumente geprägt“, so der Cellist.
Nächstes Jahr: Vivaldi
Ein wichtiger Teil seiner Kinderkonzerte ist die unmittelbare Begegnung mit Instrumenten. „In der Vorstellungspause gehen die Musiker mit ihren Instrumenten ins Publikum. Jedes Kind kann probieren und seine Fragen stellen. Ich möchte damit nicht nur die Liebe zur Musik entfachen, sondern auch zum Instrumentelernen verführen. So nach dem Motto: Wenn die das können, dann kann ich das auch.“ Das wird den kleinen Zuschauern auch deshalb leicht gemacht, weil Klug nicht nur mit gestandenen Musikern der Münchner Philharmoniker spielt, sondern regelmäßig junge Preisträger von „Jugend musiziert“ in seine Programme holt. „Bei Mozart-Ravel sind die jugendlichen Musiker sogar in der Überzahl.
Am Sonntag können Kinder ab sechs Jahren den bekannten Melodien aus Mozarts „Die Zauberflöte“ lauschen, wobei Preisträger von „Jugend musiziert“ der Sparte Gesang die Rollen singen. Die Stücke werden dann von den Instrumenten des Orchesters fortgeführt, die dem Charakter der jeweiligen Rolle angepasst sind, wie zum Beispiel Pamino vom Cello, Papageno vom Fagott, die Königin der Nacht von der Klarinette, Sarastro vom Kontrabass. Ravels Musik ergänzt mit seinen impressionistischen Klangbildern die Vorstellung, „sodass die Kinder mit den Ohren sehen lernen“, so Klug.
Fürs nächste Jahr hat Klug übrigens schon wieder Pläne. „Dann holen wir Vivaldi auf die Bühne und spielen seine Vier Jahreszeiten. Dazu gibt es Ballett. Das ist ebenfalls eine sehr spannende Symbiose.“ Die Vorstellung „Mozart-Ravel“ von Heinrich Klug und den Münchner Philharmonikern findet am Sonntag, 19. April, um 17 Uhr im Gautinger bosco statt. Der Eintritt kostet zwölf Euro. Weitere Informationen sind unter www.bosco-gauting.de zu finden.
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