Erst die Halle, dann das Schulhaus
Runder Tisch im Januar legt die nächsten Schritte für Schulzentrum Fürstenried West fest
Der Neubau einer Realschule bzw. eines Schulzentrums am Ratzingerplatz soll geprüft werden, ebenso die Errichtung einer Dreifachsporthalle im Münchner Süden. Außerdem soll eine Behelfshalle für den Zeitraum der Modernisierung der bestehenden Dreifachhalle des Schulzentrums Fürstenried West errichtet werden. Diese Forderungen sind Inhalt eines Antrags, den die FDP jetzt in den Stadtrat eingebracht hat.
Jedes Jahr 100 Schüler mehr
Hintergrund: Es ist eng im Gymnasium Fürstenried West. Richtig eng. "Jedes Schuljahr wachsen wir um rund 100 Schüler", schätzt Schulleiter Werner Fiebig. "Derzeit haben wir knapp 1.100 Schüler." Um die Situation etwas zu entzerren, wurden vor vier Jahren Pavillons aufgestellt. Weitere sollen folgen. "Das soll im Sommer geschehen, nach dem Abitur", sagt Fiebig. "Dann hätten wir drei weitere Klassenzimmer."
Doch eine Dauerlösung kann das nicht sein, zumal es auch in der bestehenden Dreifachsporthalle eng ist. Und: die Halle soll, wenn es nach Plan läuft, ab Herbst 2015 modernisiert werden. Was das sowohl für die Schule als auch für die Sportvereine bedeutet, darüber haben sich Schulleiter Werner Fiebig und Peter Sopp, Präsident des TSV Forstenried e.V., Gedanken gemacht. Im Oktober schickten sie einen Brief an die Stadtratsfraktionen sowie an das Referat für Bildung und Sport, in dem sie ihre Überlegungen darlegten.
Renovierung reicht nicht aus
"Wenn die bestehende Halle modernisiert wird, dauert das etwa zwei Jahre und wir müssen irgendwohin ausweichen", so Peter Sopp im Gespräch mit dem Münchner Wochenanzeiger. Es sei sinnvoll, zunächst eine Halle zu errichten und dann die Modernisierung der alten in Angriff zu nehmen. "Wir brauchen dringend eine Dreifachhalle. Das ist auch wichtig für die Sportvereine, damit sie Wettkämpfe austragen können und Platz für die Zuschauer haben", ergänzt Werner Fiebig. Die Renovierung der alten Halle sei zwar nötig. "Aber ausschließlich Renovierungspläne stellen uns nicht zufrieden", betont der Schulleiter. Es solle geprüft werden, ob auf einem nebenan liegenden Bolzplatz oder auf einer der städtischen Liegenschaften die Möglichkeit eines Hallenneubaus bestehe.
In Fürstenried seien, so Ursula Oberhuber vom Referat für Bildung und Sport, zwei Bauabschnitte vorgesehen. Im ersten werde die Sport- und Schwimmhalle in Angriff genommen. Im kommenden Jahr soll der Projektauftrag im Stadtrat behandelt werden. "Das ist sozusagen der Startschuss für die Baupläne", sagt Oberhuber. "Dann weiß man auch, wieviel das kostet. Der Stadtrat hat ja die Budgethoheit. Danach folgt die Ausführungsgenehmigung." Dann könne mit den Arbeiten begonnen werden. Wie lange es bis dahin dauert, sei schwer abzuschätzen. Oberhuber bezeichnet den Herbst 2015 aber vorsichtig "als nicht unrealistisch".
Frühestens 2017 wird gebaut
Das Hauptgebäude des Fürstenrieder Gymnasiums soll ebenfalls saniert werden. Bis dahin werden jedoch noch einige Jahre vergehen. Denn: Zunächst steht die Generalsanierung des Schulzentrums Moosach an der Gerastraße an. "In Moosach und Fürstenried handelt es sich um baugleiche Schulzentren", so Oberhuber. "Aus diesem Grund ist es sinnvoll, das hintereinander zu schalten." In Moosach wurde in diesem Jahr mit den Arbeiten begonnen. "Wenn alles nach Plan läuft, wird das 2017 fertig sein." Im Anschluss daran könne es in Fürstenried weitergehen. "Auch die Pavillons, die derzeit an der Gerastraße stehen, sollen dann nach Fürstenried kommen."
Werner Fiebig und Peter Sopp haben Anfang Januar die Gelegenheit, ihre Überlegungen vorzutragen: Der Stadtschulrat hat die Beteiligten zu einem Runden Tisch eingeladen.
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