Jetzt wird gepumpt
Langzeitversuch bei der Geothermieanlage in Freiham
Ein weiterer Schritt hin zur Geothermie in Freiham ist geschafft. Vor kurzem bauten Arbeiter die Förderpumpe ein. Mit herkömmlichen Pumpen hat dieses technische Hightech-Gerät – vor allem optisch – nichts gemein. Die Pumpe mit Motoren ist 45 Meter lang. Mit Gestänge wiegt sie etwas 50 Tonnen. Zentimeter für Zentimeter ließen die Ingenieure das an einem Haken hängende Bauteil in das Bohrloch der Förderbohrung hinab. Nachdem es verschraubt worden war, wurde es hunderte Meter unter die Erdoberfläche hinabgelassen und dann justiert. Somit ist alles bereit für den Langzeitpumpversuch.
Pumpe optimal einstellen
Diesen möchten die Stadtwerke München (SWM) in diesem Sommer über zwei Monate lang laufen lassen. Die Pumpe soll dann das rund 90 Grad heiße Thermalwasser aus einer Tiefe von 2500 Metern an die Oberfläche befördern. Anschließend wird im Heizwerk, das bereits seit Jahren das Wahrzeichen des neuen Freihams ist, dem heißen Wasser ein Teil der Wärme entzogen. Das abgekühlte Wasser wird danach über die zweite Bohrstelle wieder in den Untergrund zurückgeführt. Bei dem Pumpversuch sollen die Maschinentechnik im Heizwerk und die Pumpe optimal eingestellt werden. Die beim Versuch gewonnene Wärme soll bereits ins bestehende Fernwärmenetz eingespeist werden.
Die Geothermieanlage Freiham ist die erste Stufe des neuen Fernwärmekonzepts der SWM: Bis 2040 soll dabei München die erste deutsche Großstadt werden, in der Fernwärme zu 100 Prozent aus regenerativen Energien gewonnen wird. Den wesentlichen Beitrag hierzu wird die Geothermie liefern. Mit der Öko-Wärme aus Freiham möchten die Stadtwerke bereits ab Herbst 2016 den neuen Stadtteil sowie angrenzende Viertel umweltfreundlich beheizen.
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