Den Rauch wegblasen
Aubinger Feuerwehr stellt neuen Lüfter vor
Der Raum ist so vernebelt, dass man die Hand nicht vor den Augen sehen kann. Nur schemenhaft sind die Umrisse von einem Feuerwehrmann zu erkennen. Zum Glück handelt es sich nicht um giftigen, sondern um mit einer Nebelmaschine künstlich erzeugten Rauch. Christian Ringmayr von der Freiwilligen Feuerwehr Abteilung Aubing stellte die neue Errungenschaft der Feuerwehr in Position: Es ist ein Lüfter. „Mobil, kompakt und akkubetrieben“, erklärte Stellvertretender Abteilungskommandant Florian Ringmayr. Dann verschwindet der Helfer hinter der Tür des vernebelten Zimmers, öffnet dort das Fenster. Das Gerät wird angeschaltet. Surrend setzen sich die Propeller in Bewegung und in kurzer Zeit ist der ganze Rauch verschwunden.
6.500 Euro hat der Lüfter gekostet. Da das Gerät nicht zur Standardausrüstung des Aubinger Feuerwehrfuhrparks gehört, wurde er vom Förderverein der Aubinger Feuerwehr (25 Prozent) und mit Unterstützung des Bezirksausschusses 22 (75 Prozent) finanziert. „Das ist eine sinnvolle Investition, die wir gerne getätigt haben“, erklärte BA-Vorsitzender Sebastian Kriesel bei der Präsentation. Vor allem in Altaubing gibt es viele alte Gebäude mit engen Treppenhäusern. Falls es in einer Wohnung brennt, dann soll der mit 26,5 Kilo noch gut zu tragende mobile Lüfter zum Einsatz kommen. Er ist relativ klein, zusammenklappbar, hat einen Griff und Schultergurt zum besseren Tragen. In einer Extra-Schulung seien die Feuerwehrleute bereits in der Bedienung des Lüfters geschult worden, freute sich Ringmay.
„Große Zeitersparnis“
Wenn bisher ein Lüfter gebraucht wurde, musste die Drehleiter der Berufsfeuerwehr angefordert werden. Denn auf diesem Fahrzeug ist ein Lüfter Bestandteil der Ausrüstung. Dieser benzinbetriebene große und schwere Lüfter ist aber für Innenräume nicht geeignet. Er wird beispielsweise vor einem Gebäude aufgebaut, dann werden Türen und Fenster geöffnet und der Lüfter bläst den Rauch raus. Mit dem neuen mobilen Lüfter sind die Aubinger jetzt autark und müssen nicht bei jedem Rauch die Berufsfeuerwehr zu Hilfe holen. „Das ist eine große Zeitersparnis“, so der Stellvertretende Abteilungskommandant. In Kombination mit dem großen Lüfter ist außerdem die Entrauchung ganzer Gebäude besonders effektiv, erklärte Ringmayr. Oft geht es aber um kleine Brände, beispielsweise wenn die Herdplatte vergessen wurde und eine Küche verräuchert ist.
Übrigens: Die Feuerwehr freut sich immer über neue männliche und weibliche Mitglieder, entweder als aktive Helfer, als Mitglieder im Förderverein oder für die Jugendfeuerwehr ab zwölf Jahren. Derzeit besteht die Aubinger Feuerwehr aus 43 Aktiven und 200 passiven und Fördermitgliedern sowie fünf Jugendlichen. Der Übungsbetrieb findet derzeit online statt. Ansonsten treffen sich die Floriansjünger im Feuerwehrhaus in der Ubostraße 11.
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