„Grundlegendes Verkehrskonzept unerlässlich“
Zusätzlicher Verkehr macht dem Bezirksausschuss Sorgen
Der Bezirksausschuss Allach-Untermenzing (BA 23) hat größte Bedenken, wie das vorhandene Straßennetz den zusätzlichen Verkehr des Diamaltgeländes, auf dem Wohnbebauung geplant ist, aufnehmen soll. Die Kapazität des Straßennetzes, insbesondere der Ludwigsfelder- und der Eversbuschstraße sei bereits jetzt ausgeschöpft, „zu den Stoßzeiten bilden sich auf beiden Straßen erhebliche Verkehrsstauungen und -behinderungen“, schreiben die Mitglieder des Gremiums in einer Stellungnahme an das Referat für Stadtplanung und Bauordnung. Und Stefanie Martin, die Vorsitzende des Unterausschusses Planung und Bau im BA 23 betont: „Wir haben in der Tat allergrößte Bedenken, wie die vorhandenen Straßen den zusätzlichen Verkehr aufnehmen können.“
Gerade deshalb ist es den Lokalpolitikern unverständlich, „dass der Vorschlag einer Verbindungsstraße entlang der S-Bahn von der Pasteurstraße bis zum S-Bahnhof Karlsfeld westlich der Bahn mit einem Federstrich zurückgewiesen wurde, da eine solche Straße das Straßennetz deutlich entlasten könnte.“ Zusätzlich fordert der BA 23, dass der gesamte Abschnitt der Ludwigsfelder Straße von der Eversbuschstraße bis zur Bahnunterführung frühzeitig dem tatsächlichen und dem zu erwartenden Verkehrsaufkommen angepasst wird. Insbesondere die Kreuzung in die Eversbuschstraße, die Einmündung zur Georg-Reismüller-Straße und die Kreuzung Am Münchfeld sowie die geplante Straße durch das Junkersgelände zur Pasteuerstraße müssten großzügig für Fußgänger, Radfahrer und Lkw neu gestaltet werden. Die Kreuzungspunkte der Ludwigsfelder mit der Georg-Reismüller-Straße und Am Münchfeld sollen zudem mit Ampeln ausgestattet werden, die ähnlich wie an der Kreuzung zur Spiegelbergstraße bedarfsgerecht geschalten und gegebenenfalls untereinander synchronisiert werden.
Des Weiteren regen die Lokalpolitiker an, dass der vorhandene Bebauungsplan nach Osten durch einen weiteren Plan bis zur Bahnunterführung ergänzt wird. Eine Umsetzung beider Bebauungspläne ist aus Sicht des Bezirksausschusses äußerst wichtig für die Bebauung des Diamaltgeländes. Grundsätzlich fordert das Gremium, dass bis spätestens zum Satzungsbeschluss im Einzelnen dargelegt wird, wie der zusätzliche Straßenverkehr für die anliegende Wohnbevölkerung erträglich gestaltet werden soll. Unter Berücksichtigung der umfangreichen Bebauung in den verschiedenen Gebieten entlang der Bahn ist nach Meinung des BA 23 „ein grundlegendes Verkehrskonzept unerlässlich und ehestmöglich zu entwickeln, das den neuen Planungen und der bereits laufenden Nachverdichtung in den bereits bestehenden Wohngebieten gerecht wird.“
Zudem müsse der Öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) im Hinblick auf die zusätzliche Wohnbevölkerung deutlich verbessert werden. „Wie allgemein bekannt ist, bildet ein guter und attraktiver ÖPNV den besten Garanten für einen abnehmenden motorisierten Individualverkehr.“ Daher müsse bereits vor dem Bezug der ersten Wohnungen ein entsprechendes ÖPNV-Angebot umgesetzt sein, fordert der Bezirksausschuss. Und Heike Kainz, die Vorsitzende des Gremiums betont: „Wir wollen nicht die Planung blockieren, aber wir möchten, dass die verkehrliche Situation angepackt wird, damit wir nicht im Chaos enden. Da muss etwas passieren“, so die CSU-Stadträtin. Wir können hier nicht auf den jüngsten Tag warten.“
Ausbau der Ludwigsfelder Straße Anfang 2017
Der Ausbau der Ludwigsfelder Straße immerhin soll Anfang 2017 erfolgen. Dies hat Heike Kainz auf der Bürgerversammlung des 23. Stadtbezirks bekanntgegeben. „Die Fertigstellung ist dann für Mitte 2018 vorgesehen. Zumindest zeitweise lässt sich dann während der Bauphase eine Einbahnstraßenregelung auf der Ludwigsfelder Straße nicht verhindern.“ Schon im Frühjahr beziehungsweise Sommer des kommenden Jahres werden die ersten Vorarbeiten für den Ausbau beginnen. „Wir warten darauf schon seit mindestens 15 Jahren“, so die BA-Vorsitzende weiter. „Es wird höchste Zeit, dass die Ludwigsfelder Straße endlich ausgebaut wird.“
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