Tunnelbau gefordert
Verkehrsproblematik in Neuhausen-Nymphenburg
Keine Einwände gegen den Beschluss zum „Verkehr im Münchner Westen“ hatte der Bezirksausschuss Neuhausen-Nymphenburg (BA 9). „Die Dinge, die über unseren Stadtbezirk geschrieben wurden, sind für uns positiv sind“, erklärt die Vorsitzende des BA 9, Ingeborg Staudenmeyer. Und der Vorsitzende des Unterausschusses Verkehr im BA 9, Hans-Jörg Scheerer, ergänzt: „Aus dem Münchner Westen hört man immer wieder von Forderungen nach einem Verkehrsplan.“ Dies sei nachvollziehbar. „Die Probleme werden aber schon länger auf eine Art und Weise in der Städtischen Planung aufgegriffen, wie sie auch in der Vorlage dargestellt wurden. Von einem erneuten Planungsaufwand versprechen wir uns für unseren Stadtbezirk keine neuen Erkenntnisse."
Trotzdem gibt es in natürlich neuralgische Punkte, wenn es um das Thema Verkehr geht. Zum Beispiel die Landshuter Allee, an der immerhin die höchste Feinstaubdichte Münchens gemessen wurde. „Die Emissionen von Lärm, Abgasen und Feinstaub sind für die Anwohner völlig unzumutbar“, erklärt Scheerer. „Dazu bildet dieser Bereich des Mittleren Rings eine nur auf kümmerlichen Wegen überwindbare Zerschneidung unseres Quartiers.“ Dem BA 9 dränge sich der Eindruck auf, dass zu dieser Problematik bei den städtischen Stellen resigniertes Achselzucken vorherrsche. Deshalb, so fordern es zumindest die Lokalpolitiker, soll die teilweise Untertunnelung der Landshuter Allee weiter geführt werden. „Im Frühjahr wird es hierzu eine Beschlussvorlage geben“, sagt Staudenmeyer. „Wir müssen jetzt abwarten, was mit unseren Anträgen zu diesem Thema gemacht wurde.“ Ein Tunnelbau sei immer ein Mammutprojekt.
Seit Jahren setzt sich der BA zudem für eine städtebauliche Aufwertung des Romanplatzes ein. „Das ist natürlich ein verkehrsreicher Platz, der Fußgänger und Autofahrer eigentlich nur gefährdet“, betont Staudenmeyer. „Aber hier hoffen wir einfach auf die Westtagente.“ Deshalb sehe man die Planung der Tram-Westtangente „als Chance, eine grundlegende Umgestaltung des Platzes zu realisieren“, sagt Scheerer.
Auch die großen Straßen, die sich durch das Stadtviertel ziehen, sind vom Verkehr stark belastet – egal ob Dachauer-, Arnulf- oder Nymphenburger Straße. „Unser Stadtbezirk leidet auf den Hauptverkehrsstraßen unter der stetigen Zunahme des Individualverkehrs“, betont Scheerer. „Im Grunde ist es aber doch so, dass man daran einfach nichts ändern kann. Die Straßen sind einfach stark befahren“, meint Staudenmeyer.
Copyright: Wochenanzeiger Medien GmbH