Massive Bedenken
Außerordentliche Bürgerversammlung zur 2. S-Bahn-Stammstrecke
Der Veranstaltung kommt eine große Brisanz zu: Am Dienstag, 24. Mai, findet um 19 Uhr im Verkehrszentrum des Deutschen Museums (Theresienhöhe 14a) die außerordentliche Bürgerversammlung des achten Stadtbezirks zur Planung rund um die zweite S-Bahn-Stammstrecke statt. „Viele Bürger sind – wenn überhaupt – noch auf einem alten Planungsstand und wissen gar nicht, dass in den letzten zwei Jahren gerade die Haltepunkte der geplanten Stammstrecke massiv ausgedünnt wurden“, begründet Thomas Hofstätter, Mitglied des Bezirksausschusses Schwanthalerhöhe (BA 8), die Relevanz der Bürgerversammlung. Er will die Veranstaltung dazu nutzen, die Bürger „wachzurütteln“ und den Blick wieder auf das ganze Projekt zu lenken. „Sonst erleben wir am Ende noch ein ‚Stuttgart 21‘ in München, weil an den Bürgerbedürfnissen völlig vorbei geplant und gebaut wird!“
"Mit nichts mehr zu rechnen"
Ein heißes Thema der Bürgerversammlung wird die Frage nach der Anbindung sein: „In der ursprünglichen Planung waren sechs S-Bahn-Stationen vorgesehen. Jetzt gibt es keinen Haltepunkt mehr am Lenbachplatz, der Maximilianstraße und in Haidhausen“, so Hofstätter. Auch an der Donnersbergerbrücke und an der Hackerbrücke soll es keine Zustiegsmöglichkeit geben. „Es verbleiben: Hirschgarten, Hauptbahnhof, Marienhof und Ostbahnhof“, erklärt Hofstätter.
Zudem äußern die CSU-, FDP- und Grünen-Faktion im BA massive Sicherheitsbedenken: „Die Bahn geht davon aus, dass im Falle eines ‚Problems‘ auf jeden Fall der nächste Bahnhof angefahren werden kann“, erklärt Hofstätter. Marienhof und Ostbahnhof würden aber – wegen der Einsparung der ursprünglichen Zwischenhalte – gut zweieinhalb Kilometer auseinander liegen. „Im Falle eines Brandes oder eines Anschlags ist hier wohl mit nichts mehr zu rechnen“, so Hofstätter.
Zur außerordentlichen Bürgerversammlung sind alle Bürger und Bürgerinnen eingeladen, Anwohner des achten Stadtbezirks sind stimmberechtigt. Neben Informationen zum Planungsstand der zweiten S-Bahn-Stammstrecke erhalten die Zuhörer auch die Möglichkeit, direkt Fragen und Anträge zu stellen.
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