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„Wir sind happy“

Neu: Schulsozialarbeiter an Grundschule Krailling

Neues Angebot in der Grundschule Krailling: Seit September ist Schulsozialarbeiter Harry Mayr Bindeglied zwischen Lehrern, Eltern und Schülern. Im Kollegium und in der Elternschaft findet die neue Stelle großen Anklang. (Bild: us)

Seit Anfang des Schuljahres hat die Grundschule Krailling einen neuen Mitarbeiter. Harry Mayr komplettiert das Kollegium als Schulsozialarbeiter. Im Ort ist Mayr kein Unbekannter. Denn seit Sommer 2014 leitet er bereits den Jugendtreff Kraill-In. Für die Schule war eine extra Hilfe nötig, denn Ganztagsschule mit unterschiedlichsten Kooperationspartnern, Inklusion, Förderung vielfältiger Kompetenzen, Ansprechpartner und Berater der Eltern sei für das Kollegium allein kaum machbar. Der Beruf des Grundschullehrers müsse immer umfangreicher verstanden werden, meinte Schulleiterin Alexandra Helferich. Aus diesem Grund hatte sie unterstützt vom Elternbeirat der Schule noch vor der Sommerpause eine Halbtagsstelle beim Gemeinderat erbeten.

Anderer Blickwinkel

„Den Wunsch haben wir schon ganz, ganz lang. Jetzt haben wir eine Verstärkung von zehn Stunden pro Woche bekommen“, resümierte sie. „Wir sind absolut happy, auch wenn zehn Stunden viel zu wenig sind.“ Die bewilligten zehn Stunden seien ein Testlauf. „Im Januar berichten wir dem Gemeinderat von unseren Erfolgen. Wir hoffen natürlich, dass die Stundenzahl nach oben angepasst wird.“ Insgesamt 260 Schüler besuchen momentan die Grundschule. 25 Stammschullehrer kümmern sich um sie. Das Besondere der Schule sind die Ganztagesklassen in allen Jahrgängen und die Flexiklasse, in der Kinder der ersten und zweiten Klassen gemeinsam nach ihrem ganz individuellen Tempo unterrichtet werden. Mit beiden Klassenformen war die Kraillinger Schule Vorreiter im Landkreis.

Der Wunsch der Schule nach einem Bindeglied für Eltern, Schüler und Lehrer, nach einem „externen Auge“ und anderem Blickwinkel bei Problemen und nach einer zusätzlichen Ressource bei der Elternberatung sei trotz geringer Stundenzahl bereits aufgegangen, betonte Helferich. „Uns ist ein gutes Miteinander einfach wichtig und hierbei leistet Harry Mayr enorm viel. Er ist da für die Kids, bietet ganz unaufgeregt Beschäftigungen an. Und auch die Eltern nutzen ihn für Gespräche, weil er eben nicht die Lehrersicht repräsentiert. Das ist äußerst hilfreich.“ Ziel sei es, vielleicht auch mal eine Arbeitsgemeinschaft anzubieten, die Mayr führt. „Wir dachten auch schon an Elternabende zu bestimmten Themen“, so Helferich. „Aber momentan ist das noch Zukunftsmusik.“

Strukturen schaffen

Der Diplom-Sozialpädagoge Mayr hat sich inzwischen schon „sehr gut“ in der Schule eingelebt. „Zehn Stunden pro Woche sind für so eine Stelle nicht viel“, meinte auch er. „Vorrangiges Ziel ist es, einen guten Kontakt zu den Lehrern und Schülern zu bekommen, Strukturen zu schaffen und pädagogische Angebote zu machen. Außerdem werde ich sowohl bei Krisen als auch bei betreuungsintensiven Kindern hinzugezogen. Dabei geht es oft um eine Ersteinschätzung des Kindes und seiner Situation und in der Folge um die Abklärung, was braucht dieses Kind, um sich in die Schule gut integrieren zu können“, erklärte er seine Tätigkeit.

Im Jugendtreff Kraill-In bleibt er nach wie vor Ansprechpartner. Vielleicht könnte es sogar mal Verknüpfungen zwischen Schule und Jugendhaus geben. „Im Moment aber noch nicht. Der Jugendtreff ist ab zwölf Jahren und somit sind die Grundschüler dafür noch etwas zu jung. Letztes Schuljahr habe ich trotzdem einen Schnuppernachmittag im Jugendtreff für die Ganztagsklassen angeboten. Dieser ist gut angenommen worden.“


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