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"Wir gehören zusammen"

Multikulti-Sommerfest im Caritas-Altenheim Maria Eich Krailling

Buntes multikulturelles Fest: v.l. Feruza Mamadalieva (Usbekistan), Ajdin Idrizi (Bosnien), Danuta Ertl (Polen), Kai Hasselmann (Deutschland), Martina Alcantara (Spanien), Nannan Liu (China), Günay Yildirim (Türkei), Suoc-Quang Hock (Kambodscha), Giuseppa Geiselhart (Italien) sowie stehend v.l. Michane Bajraktaraj (Kosovo), Milena Kruskonja (Serbien), Helen Dieterle (Indien), Aleksandra Mojicevic (Serbien) und Sopio Kremm (Georgien). (Bild: us)

130 Mitarbeiter aus 22 Nationen sind im Altenheim Maria Eich in Krailling beschäftigt. Zum traditionellen Sommerfest war diese bunte Multikulti-Zusammenarbeit Thema und Titel. „Wir verstehen uns alle sehr gut“, meinte Pflegedienstleiterin Danuta Ertl. Sie selbst kam vor vier Jahren aus dem polnischen Krakau nach Krailling. Ihre Töchter arbeiten in München und London. Somit wisse sie viel davon zu erzählen, wie es ist, im Ausland beschäftigt zu sein.

„Die Vielfalt hier ist einerseits für jeden von uns bereichernd“, so Ertl weiter. Denn jeder bringe seine besonderen Erfahrungen und nationale Prägungen ein. „Andererseits denke ich, dass wir hier einen sehr freundlichen und engagierten Kollegenkreis haben. Wir wissen, was es bedeutet, fremd zu sein.“ Es sei nicht immer einfach und selbstverständlich, seine Heimat zu verlassen. Da bleibe noch lange Zeit Heimweh und Sehnsucht.

Hilfe im Pflegenotstand

„Wir sind gastfreundlich und neugierig auf die ganzen Nationen. Und wir sind sehr dankbar für unsere Multikulti-Vielfalt“, begrüßte die Einrichtungsleiterin Diana Sturzenhecker ganz offiziell die Gäste des Sommerfests. Neben Bewohnern und ihren Familien kamen auch Vertreter aus der Gemeinde und dem Gemeinderat vorbei.

Auch Sturzenhecker betonte, dass viele Kollegen nicht unbedingt freiwillig hier seien, vielmehr fänden sie in ihrer Heimat aus vielen verschiedenen Gründen keine Arbeit. „Wir hingegen sind dankbar, dass Sie alle da sind, denn uns fehlt es dringend an Fachpersonal. Sie sind eine große Stütze unseres Heimes.“ Auch diese Dankbarkeit solle mit dem Sommerfest zum Ausdruck kommen. „Wir gehören einfach zusammen!“

Multikulturell gefeiert

Im täglichen Heimalltag seien die vielen Nationalitäten kaum spürbar, so Karin Stauber, Leiterin Soziale Begleitung Altenheim. „Im Vordergrund stehen unsere Bewohner und das fachliche Niveau ist bei allen sehr gut. Probleme gibt es höchstens bei den Namen und ihrer Aussprache. Doch unsere Bewohner wissen sich da sehr gut zu helfen und „erfinden“ Abkürzungen und Kosenamen.“ Unter den Kollegen habe sich dagegen eingebürgert, sich mit Vornamen und Sie anzusprechen. „Ganz schwierige Namen umgehen wir also“, so Ertl lachend.

Zum Sommerfest konnten 18 Kollegen ihre Heimat näher vorstellen, etwas zu Geographie, Sprache und Kultur erzählen. „Die Idee der Präsentation hatten unsere 15 Azubis“, so Sturzenhecker, „auch die kommen von überallher aus der Welt.“ Eleonore Zwißler besuchte das Fest als Vertreterin des Gemeinderats und der Charlotte- und Herrmann-Schober-Stiftung. „Ich bin begeistert von der Vorstellung der Nationen“, meinte sie. „Unser Heim könnte ohne die vielen ausländischen Mitarbeiter überhaupt nicht existieren. Es ist toll, wenn das multikulti gefeiert wird.“


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