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"Wir erwarten uns viel"

Informationsveranstaltung zur Umgestaltung des Planegger Bahnhofs

Im Ideenwettbewerb 2010 mit anschließendem Architektenwettbewerb hatten sich die Planegger Bürger schon eingehend mit der Umgestaltung ihres Bahnhofsareals beschäftigt. Zufriedenstellend waren die Ergebnisse damals nicht. Zum Teil entpuppten sich die Entwürfe als schwer realisierbar, zum Teil ergaben sie wenig Entzerrung für den Verkehr und wenig Freiraum für Wohn- und Geschäftshäuser.

Jetzt soll in einem weiteren Planungsprojekt das Gebiet neu überplant werden. „Ein Ideenwettbewerb ist ein erster Schritt, um zu sehen, was ist möglich, was ist uns wichtig und wie passt das alles zusammen“, erklärte Bärbel Zeller, Rathaussprecherin in Planegg. „Mit fertigen umsetzbaren Entwürfen hat das erst einmal noch nichts zu tun. Das folgt jetzt.“

Mehr Beteiligte, mehr Möglichkeiten

Auch die Planungsvoraussetzungen sind nun andere als noch vor wenigen Jahren. Neben den zwei Unternehmen mit den meisten Grundstücksanteilen rund um den Bahnhof, die Familie Heide und das Unternehmen Emeran Braun, beteiligt sich nun auch die Gemeinde Krailling an der Überplanung. Das ergibt insgesamt eine größere zusammenhängende Planungsfläche mit mehr Möglichkeiten für die Gestaltung. „Wir erwarten uns viel von dem Planungsprozess“, erklärte die Kraillinger Bürgermeisterin Christine Borst. Das wären eine bessere Verkehrsanbindung zur S-Bahn, die Möglichkeit für neue Wohnformen und eine Verbesserung der „Schmuddelecke Höhenweg“. „Das Bahnhofsumfeld sehen wir als zentralen Dreh- und Angelpunkt für die Umgebung. Das muss aufgewertet werden“, so Borst weiter. In ihren Augen sei noch eine weitere Voraussetzung für das neue Planverfahren hinzugekommen. „Das ist das Raumordnerische Entwicklungskonzept, ROEK. Dies können wir als effektiven Input nutzen.“

„Wir denken jetzt ganz neu“, meinte auch Ursula Janson vom Bauamt Planegg. „Wir haben mehr Raum für Planungen, damit lassen sich die Busse ganz anders organisieren. Wir haben Platz für Wohnraum und für einen Supermarkt und werden den Umgestaltungsmittelpunkt jetzt im Süden des Planungsgebiets setzen.“ Acht Architektenbüros seien am neuen Wettbewerb beteiligt, der entgegen herkömmlicher Wettbewerbe die Kooperation zwischen Büros und Gemeinden vorsehe.

Keine Riesenbaustelle!

„Wir veranstalten ein lernendes Planungsverfahren. Dabei ist die Anonymität aufgehoben“, erklärte Janson weiter. „Nach einigen Wochen dürfen wir als Auftraggeber die Entwürfe anschauen und erste Urteile abgeben. Die Büros haben dann wiederum die Möglichkeit zur Nachbesserung.“ Eine Bürgerbeteiligung sei dabei nicht vorgesehen. Doch gebe es einen Informationsabend für Bürger am 23. Januar als Start ins neue Planungsverfahren. Wenn alles gut laufe, könnte das Preisgericht schon Mitte Juni seine Ergebnisse präsentieren.

Abhängig von den Ergebnissen würden mehrerer Bebauungspläne aufgestellt. Zeitziel hierfür sei Herbst 2016. Danach könnten die Bagger rollen. „Allerdings ist keine Riesenbaustelle zu erwarten“, meinte Janson. „Die Umgestaltung wird peu à peu vonstatten gehen und sicherlich einen Zeithorizont von zehn bis 15 Jahren einnehmen.“ Weitere Informationen zum Wettbewerb und zur Auftaktveranstaltung am 23. Januar von 18 bis 20 Uhr im Veranstaltungssaal von Heide Volm finden sich unter www.planegg.de sowie unter www.krailling.de im Internet.


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