„Wir bringen uns alle gern ein“

Der TV Planegg-Krailling e.V. ist über 100 Jahre alt. Zum 100. Geburtstag im Jahre 2007 machte sich der Verein selbst das größte Geschenk: eine Mehrzweckturnhalle mit Gymnastik- und Ballettübungsräumen, großer Bühne, modernen Sanitäranlagen und den Geschäftsräumen. Das alte Haus nebenan beherbergt die Kegelanlage, die Wirtschaft und wiederum Duschen und Umkleidekabinen. „Wir haben bewusst auf eine Dreifachturnhalle verzichtet“, erklärt TV-Präsident Peter Weigert. „Das hätte nur die Kosten in die Höhe getrieben und letztendlich überhaupt nicht unseren Bedürfnissen entsprochen.“

Damals seien auch die Außenanlagen mit Tartanbahn, drei Tennisplätzen und einem Beachvolleyballfeld erneuert worden. „Die Bauleitung sowie einiges an Eigenleistungen haben wir als TV selbst übernommen“, so der pensionierte Bauingenieur. Von der Gemeinde Krailling sei rund zwei Millionen Euro Zuschuss geflossen, von Planegg noch einmal rund 220.000 Euro.

Auch heute achtet der Verein streng darauf, die Betriebskosten gering zu halten. „Wir stemmen sehr viel allein und wirtschaften generell sparsam“, meint Weigert. Egal ob kleinere Reparaturen, Rasen mähen, Wände streichen, Bilder anbringen oder sonstige kleine Arbeiten, „wir bringen uns alle gern in den Verein ein.“

Zusammenhalt von Gemeinden und Vereinen

Sämtliche Sportvereine im Würmtal bekämen übrigens einen gemeindlichen Betriebskosten- und Reparaturzuschuss sowie Investitionshilfen auf Antrag. „Das kann ich auch als Kraillinger Gemeinderat und zweiter Bürgermeister nur bestätigen“, so Weigert. „Am Anfang des Jahres übermitteln uns die Vereine ihre Mitgliederzahl aufgeschlüsselt nach Gemeinden. Und dieses Verhältnis ist für uns als Gemeinde maßgebend bei der finanziellen Unterstützung.“

Umgekehrt profitieren die Vereine vom kurzen Dienstweg. „Viele Gemeinderäte sind aktiv in Vereinen, machen sich für die Vereinsbelange stark und achten auf sparsames Wirtschaften.“ Den Gemeinden sei einfach bewusst, welche Rolle die Vereine im gesellschaftlichen Miteinander spielen würden und hätten ein unbedingtes Interesse daran, dass es den Vereinen gut gehe. „Wir als Vereine tun viel für die Bürger, helfen im Ganztagsschulbetrieb und sind aus dem Gesundheits- und Freizeitbereich nicht wegzudenken. Das Gemeindegeld ist bei uns sehr gut angelegt.“