Vom Würmtal zum Blomberg
Stockdorfer Künstlerin Anne Franke stellt auf Tölzer "Kunstwanderweg" aus
Seit dem 13. August gibt es ein kleines Stückchen Würmtal auf dem Tölzer Blomberg. Die „Reisigmützen“ der Stockdorfer Künstlerin Anne Franke sind nun als Teil des Kunstwanderwegs auf dem Blomberg zu sehen. „Unseren Kunstwanderweg gibt es seit 2008 und er vereint mehrere Kunstwerke lokaler und bayerischer Künstler“, erklärte Sylvia van der Drift, Vorstand des Tölzer Kunstvereins bei der Eröffnung der neuen Station „Reisigmützen“ in luftiger Höhe. „Er steht unter dem Motto „Sinneswandel“ und getreu diesem soll sich hier auch viel tun.“
Das heißt, auch neue Kunst sei immer sehr willkommen. „Für 2017 wollten wir eine neue Station aufbauen und haben dazu eine Ausschreibung verschickt. Die Idee von Anne Franke hat uns alle begeistert.“ Ihre Skulpturen aus Reisig hätten etwas Verwunschenes, wie aus einer Zauberwelt. „Das passt toll zu unserem Kunstwanderweg.“
Mützen für die Blomberg-Zwerge
Franke hatte ähnliche Skulpturen schon 2005 im Grubmühlerfeld im Rahmen der Agenda 21 zur BUGA aufgestellt. „Damals hatte ich etwas Nachhaltiges schaffen wollen. Die Idee habe ich jetzt etwas weiterentwickelt.“ Nämlich: Naturmaterial vor Ort verwenden und daraus etwas neues Ästhetisches gestalten. „Das hält dann solange, wie es die Natur zulässt.“ Sie hoffe auf zwei bis drei Winter, abhängig von der Schneelast und starkem Wind.
Acht Tage lang war Franke vor Ort und bastelte an den sechs Meter hohen Riesenmützen. „Das Material habe ich vom Forstweg hinaufgezogen. Hier in der Höhe gibt es hauptsächlich Fichten und die eignen sich nicht.“ Es sei etwas mühsam gewesen, dank der Hilfe des Tölzer Betriebshofes habe es aber keine Verzögerungen gegeben. „Schon beim Aufbauen gab es viele Kommentare von den Wanderern. Das reichte von „Wird das ein Scheiterhaufen?“ bis zu „Ist das ein Johannifeuer?“ Den Kindern habe ich dann die Geschichte von den Blombergriesen erzählt, die Mützen brauchen. Für die Erwachsenen waren es eher Mützen für Großkopferte und Gschwollschädel. In jedem Fall war der Aufbau zwar anstrengend, aber auch sehr kurzweilig und amüsant.“
Auch der zweite Bürgermeister von Bad Tölz, Andreas Wiedemann, kam zur Eröffnung. „Wir freuen uns sehr, dass sich am Kunstwanderweg wieder etwas tut“, meinte er. „Die Belebung ist für Besucher, Wanderer und Künstler gleichermaßen schön. Und die Reaktionen der Leute auf die Kunst hier oben ist sehr vielfältig und positiv. Seitens der Gemeinde unterstützen wir das Projekt sehr gern.“
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