Start für Würmtalbecher
Gemeinsame Umweltaktion der fünf Würmtalgemeinden
Der Würmtalbecher ist ein Gemeinschaftswerk von der Ideeentwicklung bis zum Design. Vorn die Bürgermeister der Gemeinden Christine Borst, Uta Wüst, Brigitte Kössinger, Peter Heizer und Harald Zipfel (von links), dahinter stehend Bäcker Peter Sickinger, Bärbel Zeller aus der Gemeinde Planegg, Carsten Schmitz aus Gräfelfing, Kurt Glatz aus Neuried, Alexander Broschell aus Krailling, Sabine Strack aus Gräfelfing, Christiane Loge aus Neuried, Davut Erdem von REWE Davut Erdem oHG sowie Fabian Kühnel aus Gauting (von links) präsentierten den Becher-to-go gemeinsam. (Foto: us)
Lange war er angekündigt, nun kommt er endlich zum Verbraucher: der umweltfreundliche und wiederverwendbare Kaffeebecher im Würmtal-Look. Ab sofort können die Würmtalkunden bei allen teilnehmenden Bäckereien, Cafés, Eisläden und Imbissständen zum Pfandpreis von einem Euro ihren Kaffee umweltfreundlich mitnehmen. Die Teilnehmer erkennt man am großen „Umweltschutz to go“-Schild im Schaufenster.
„Wir freuen uns alle sehr, dass der Würmtalbecher nun am Start ist“, meinte die Gräfelfinger Rathausmitarbeiterin für Wirtschaftsförderung, Sabine Strack. Initiiert von der Bäckerei Sickinger sei die Idee in den Würmtaler Rathäusern begeistert aufgenommen und weiterentwickelt worden. Mit einem gemeinsamen Logo wolle man auch für die Zukunft zeigen, „wir sind Würmtal und tun etwas für die Umwelt“, so Strack weiter.
Zeichen gegen die Müllflut
Nach Angaben der Deutschen Umwelthilfe werden in Deutschland tagtäglich rund 320.000 Einwegbecher pro Stunde weggeworfen. Zumindest im Würmtal kann man nun dieser Müllflut wirksam entgegentreten. Die wiederverwendbaren Becher sind aus Polypropylen und halten ungefähr 400 Benutzungen aus, ehe sie wieder recycelt werden. Auch bei der Herstellung geht der Würmtalbecher mit gutem Beispiel voran, denn er kommt aus einer Fabrikation in Süddeutschland.
Nur beim Deckel sind die Würmtalgemeinden noch nicht hundertprozentig zufrieden. „Wir haben noch keine wiederverwendbare Variante gefunden, aber wir sind dran“, so Strack. Randvoll fasst der Becher übrigens 320 Milliliter, die Eichmarkierung ist bei 250 Millilitern. „Ein Cappuccino kommt hier bequem unter, ein Latte passt leider nicht rein“, so Bärbel Zeller, Wirtschaftsförderin aus dem Rathaus Planegg. Dies könne vielleicht im Becher der nächsten Generation unterkommen. „Wir sammeln jetzt erst einmal Erfahrungen und entwickeln unsere Idee weiter“, meinte dazu die Gräfelfinger Bürgermeisterin Uta Wüst.
Maximaler Nutzen zum überschaubaren Preis
Insgesamt sind bereits 10.000 Becher geordert. Jede Firma, die sich zum Mitmachen entschließt, bekommt 100 Becher gratis von den Gemeinden. 32 Unternehmen sind es bis jetzt. „Wir freuen uns natürlich über viele Nachahmer. Interessenten können sich jederzeit in den Rathäusern melden“, so Zeller. Der Ein-Euro-Pfand sei ein fairer Preis. Und auch die Gemeinden hätten mit einer Investition von jeweils 1.000 Euro relativ wenig ausgegeben. „Das ist ein überschaubarer Preis für den Effekt, den wir damit erzielen.“
Die Sickingers freuten sich, dass ihre Anregung solch eine breite Zustimmung gefunden hat. „Wir haben bereits eine Mitarbeiterschulung zum Thema abgehalten. Es geht ja ab sofort los und wir wollen den Service gleich von Anfang an bieten. Wichtig für alle Verbraucher: Wir gehen bei der Rücknahme prinzipiell von gebrauchten Bechern aus und spülen alle komplett. Da stehen wir in der Hygieneverantwortung. Das nehmen wir ernst“, betonte Bäcker Peter Sickinger. „Danke an die Gemeinden, dass Sie die Idee aufgegriffen und auf solch hervorragende Weise umgesetzt haben. Jetzt wünschen wir dem Becher viel Erfolg!“
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