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"Sie wird eine große Lücke hinterlassen"

Planegg trauert um Bürgermeisterin Annemarie Detsch

Annemarie Detsch, erste Bürgermeisterin von Planegg seit 2008, ist in der Nacht zum Mittwoch überraschend gestorben. Die 58-Jährige befand sich nach einem Schlaganfall im Juni in einer Münchner Reha-Klinik und sollte spätestens im Januar ins Rathaus zurückkommen. Gesundheitlich hatte sie in den letzten Wochen sehr gute Fortschritte gemacht. „Wir sind alle tief traurig und geschockt“, sagte Gemeinderätin und Familienmitglied Karin Detsch. Annemarie Detsch hatte vom Krankenbett großes Interesse an den Rathausgeschäften gezeigt. Eine erste Besuchsabordnung war noch für September geplant gewesen. Karin Detsch: „Sie war mit Leib und Seele Bürgermeisterin. Das war ihr Traumjob."

Auch das Planegger Rathaus befinde sich im Schockzustand, so Geschäftsleiter Stefan Schaudig. Als Zeichen der Trauer wehen die Fahnen vor dem Rathaus auf Halbmast. Die Sitzung des Bauausschusses am Donnerstagabend wurde abgesagt, stattdessen wurde eine Trauerfeier des Gemeinderates angesetzt. Noch steht nicht fest, ob ein Kondolenzbuch im Rathaus ausliegen wird. Auch der Zeitpunkt der Beerdigung war bei Redaktionsschluss noch nicht bekannt.

Offen und herzlich

„Der Tod von Annemarie Detsch ist ein Riesenverlust für Planegg und für das Würmtal“, meinte ihre Amtskollegin, die Kraillinger Bürgermeisterin Christine Borst, tief bewegt. Sie wurde wie Annemarie Detsch 2008 erstmals ins Bürgermeisteramt gewählt. „Ich habe sie in den vergangenen sechs Jahren als warmherzigen und lebendigen Menschen kennengelernt. Parteigrenzen spielten für uns keine Rolle. Es ging immer um die Sache, egal ob es das Regionalwerk war, die U-Bahn oder die Belange der Gemeinden.“

Annemarie Detsch sei geboren gewesen für den Job der Bürgermeisterin. „Sie hat viel bewegt und wird eine große Lücke hinterlassen.“ Auch der SPD-Ortsvorsitzende von Planegg, Bernd Gropper, äußerte sich tief berührt: „Sie war zu 100 Prozent Sozialdemokratin, hatte einen offenen und herzlichen Charakter und konnte auf jeden Menschen zugehen. Das hat sie so überaus beliebt gemacht. Ich glaube, es gab keinen in Planegg, der sie nicht kannte.“

Kommunalpolitikerin, wie sie im Buche steht

Sie sei es gewesen, die die Ortsgruppe und darüber hinaus den Gemeinderat immer aufs Neue motiviert und begeistert und viele Dinge in und für Planegg angeschoben hat. „Sie war eine Kommunalpolitikerin, wie sie im Buche steht. Sie war unsere Leitfigur. Wir sind zutiefst traurig über ihren Tod.“

Die Landkreis SPD zeigte sich ebenfalls erschüttert. Natascha Kohnen, Generalsekretärin der BayernSPD, teilte mit: „Die SPD verliert mit Annemarie Detsch eine ungemein kompetente Kommunalpolitikerin, die mit Herzblut und großem Engagement ihre Aufgaben angegangen ist und seit kurzem auch die Kreistagsfraktion mit ihrer Energie bereichert hat. Zusammen mit dem Ehemann, der Familie und den Bürgerinnen und Bürgern in Planegg trauert die SPD im Landkreis um eine Frau, die noch so vieles zu geben hatte und die uns allen mit ihrer warmherzigen Art fehlen wird.“


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