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Platz für Fledermäuse

Bund Naturschutz, Gartenbauverein und Gemeinde Krailling stellen Tierquartiere auf

Richard Gebendorfer und Helmut Schmidbartl (v.l.) mit Feldermausbrett und Nistkasten: "Die neuen Baumaßnahmen am Braungelände sind uns Anlass, weitere Quartiere für Fledermäuse und auch für Vögel aufzuhängen.“ (Bild: us)

Laut Auskunft von Richard Gebendorfer, der bei der Fledermausgruppe Würmtal/ Bund Naturschutz Krailling (BN) und im Gartenbauverein Krailling aktiv ist, zählt das gesamte Würmgebiet zum Durchzugsverkehr von Fledermäusen. Hier herrscht in der Dämmerung und den Nachtstunden sozusagen dichter Reiseverkehr. „In die Wohngebiete verirren sich die Fledermäuse dagegen seltener. An der Würm ist es einfach ideal für sie: feuchte Niederungen, viele Mücken, viel Schutz.“

Acht bis zehn Arten von Fledermäusen zählte der BN hier, darunter der Großer Abendsegler, die Wasserfledermaus oder die Zwergfledermaus. Auf Gebendorfers Initiative hängten Gartenbauverein und Gemeinde nun über 30 Ersatzquartiere auf. „Ersatz deshalb, weil natürlich Höhlen einfach immer weniger werden. Alte und nicht mehr standsichere Bäume müssen oft aus Sicherheitsgründen entfernt werden. Die neuen Baumaßnahmen am Braungelände sind uns jetzt Anlass, weitere Quartiere für Fledermäuse und auch für Vögel aufzuhängen.“

Fledermausbretter und Nistkästen

Auf dem verwilderten Braun-Grundstück mit teilweise altem Baumbestand und baufälligen Gebäuden hätten einige Bäume mit Specht- und Fledermaushöhlen gefällt werden müssen, die alten Gebäude seien abgerissen worden. Über 35 Vogelnistkästen und Fledermausbretter seien nun gefertigt worden. „Wir haben verschiedene Größen angefertigt, damit jede Tierart das Passende für sich findet“, so Helmut Schmidbartl, zweiter Vorsitzender des Gartenbauvereins.

Entlang der Würm am Berger Weiher, an der Linner-Mühle, dem Braungelände sowie dem Garten der Stille bei der Margaretenkirche hängen nun die Vogel- und Fledermausquartiere. „Wir hoffen natürlich, dass die Tiere die Behausungen gut annehmen werden“, so Gebendorfer. Sollten sich dennoch Fledermäuse in Grundstücke verirren, stehe er am Fledermaus-Notruf-Telefon (089/8573994) des Landkreises Starnberg gerne Rede und Antwort. „Wir kommen und kümmern uns“, versprach er. „Und wir kümmern uns ebenfalls um die Betreuung der Ersatzquartiere, um die jährliche Reinigung und Auswechslung und haben ein Auge auf die verschiedenen Arten.“


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