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Rubrik: Gesamt · Stadtteil: München
Mit allen Sinnen erleben
Malteser Hospizdienste veranstalteten Vorleseworkshop mit Ulrike Kriener
Wie lese ich so vor, dass mir jemand gerne zuhört? Welche Geschichten sind wann und für wen geeignet? Mit vielen Fragen kamen 16 Teilnehmer zum Workshop über gutes Vorlesen, den die Malteser Hospizdienste mit Schirmherrin Ulrike Kriener für Hospizhelferinnen und Hospizhelfer vor Kurzem angeboten hatten.
Durch Phantasie neue Räume schaffen
„Mit dem Vorlesen können wir kranken Menschen, und besonders Kindern die Möglichkeit einer Verbindung geben, wir wollen verzaubern, wir wollen ablenken und vor allem wollen wir durch Phantasie neue Räume schaffen“, beschrieb Ulrike Kriener die Idee zu diesem Workshop. „Lasst Euch von der Geschichte inspirieren, zündet zum Beispiel eine Kerze an oder bietet ein besonders Getränk an“, ermunterte Kriener die Zuhörer. Gerade für kranke Menschen oder für solche, denen Worte schwerfallen, böten Geschichten eine besondere Möglichkeit des Ausdrucks und des Erlebens. Über die Identifikation mit einem anderen Wesen könnten Zuhörer ihre eigenen Gefühle nochmal neu erleben.
Gute Vorbereitung ist wichtig
Wichtig beim Vorlesen ist natürlich, die passende Geschichte zu finden. Beispielsweise eigen sich Märchen- und Heldengeschichten nicht nur für Kinder, sondern können auch Erwachsenen vorgelesen werden. Damit das Gegenüber gerne und aufmerksam zuhört, ist eine gute Vorbereitung wichtig, betonte Kriener. „Lesen Sie die Geschichte fünf- oder sechsmal laut und langsam vor. Machen Sie Pausen. Sprechen Sie ihr Gegenüber an und halten Sie immer mal wieder Augenkontakt,“ so die Schauspielerin weiter.
Kriener las Lieblingsgeschichte vor
Im Anschluss an den Workshop lauschten die 13 Frauen und drei Männer, allesamt ehrenamtliche Hospizhelferinnen und Hospizhelfer der Malteser Hospizdienste für Kinder, Jugendliche und Erwachsene lauschten gespannt der Lesung von Ulrike Kriner, die eine Lieblingsgeschichte aus ihrer Kindheit vortrug.Geschrieben hat sie Rudyard Kipling, Autor des Dschungelbuchs. Die Geschichte handelt von einem neugierigen Elefantenkind, das mit seinem nicht enden wollenden Wissensdurst den anderen Tieren gehörig auf die Nerven geht und sich schließlich auf einen gefährlichen Weg macht, um endlich Antworten auf die drängenden Fragen zu finden.
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