Mehrheit für Vergleich
Abstimmung im Planegger Gemeinderat zum MiCasa-Gerichtsvergleich
Der Planegger Gemeinderat macht mit der mehrheitlichen Zustimmung zum Gerichtsvergleich mit der mi casa su casa GmbH/Bahlo den Weg frei für eine schnelle Wiedernutzung der ersten beiden Etagen des Gebäudes in der Bahnhofstraße. Seit 2002 hatte dort Andre Bahlo als Pächter der Gemeinde das Restaurant Mi Casa Su Casa betrieben. 2011 kam es zur außerordentlichen Kündigung der Gemeinde. Seither stand das Restaurant leer, obwohl es 2014 an Gastronom Carlo Rieder verkauft wurde. Bahlo kam in der gesamten Zeit weder Zahlungsaufforderungen nach, noch übergab er die Schlüssel zum Restaurant.
Mit dem Vergleich verzichtet die Gemeinde auf einen sehr großen Teil der Forderungen. Aus insgesamt 360.000 Euro Forderung wird die Gemeinde dem Vergleich zu Folge einen Restbetrag von 30.000 Euro Pacht und 18.000 Euro Kaution erhalten. Der neue Restaurantbetreiber Rieder verzichtet ganz auf seine Forderungen und soll dafür Anfang Dezember den Schlüssel zum Lokal erhalten.
Mit 16 zu 6 Stimmen befürwortete der Gemeinderat Planegg den Vergleich. Die CSU-Fraktion sowie FDP-Gemeinderat Christian Haugg und Peter von Schall-Riaucour (parteilos) stimmten dagegen. Letzterer nannte den Vergleich einen „faulen Kompromiss, dem ich im Interesse der Steuerzahler nicht zustimmen kann“. Solch eine kleine Summe wäre bereits vor fünf Jahren zu erhalten gewesen, der Gemeinde gehe ein Riesenbetrag verloren, „da kann man nicht zufrieden sein“. Für die SPD-Fraktion war der Vergleich nun das kleinere Übel, zwar verzichte die Gemeinde auf eine Riesensumme, aber die Aussicht auf eine neue Belebung des markanten Gebäudes in der Bahnhofstraße sei wichtig für den Ort.
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