Marienstift kommt zurück
Spatenstich für Gautinger Caritas-Haus
Grundsteinlegung mit Zeitkapsel: In der kupfernen Urne sind Urkunde zum Bauprojekt, Bauplan und Infos zum Marienstift sowie aktuelle Tageszeitungen, eine Ausgabe der Münchner Wochenanzeiger und Euro-Münzen enthalten. Von links: Caritas-Vorstand Thomas Schwarz, Caritasdirektor Prälat Hans Lindenberger, Altenheim-Geschäftsführerin Doris Schneider und Bürgermeisterin Brigitte Kössinger. (Foto: us)
Mit der Grundsteinlegung in der vergangenen Woche für das moderne Gautinger Altenheim Marienstift schaffe die Caritas ein Haus, „in dem es sich im Alter gut leben und wohnen lässt“, betonte Caritas-Vorstand Thomas Schwarz in seiner Ansprache vor der Festgemeinschaft. Er freute sich besonders, dass seine erste Grundsteinlegung seit Amtsantritt gleich solch ein zukunftsweisendes Projekt nach sich ziehe. „Gauting bekommt nicht nur sein Marienstift zurück, sondern erhält ein Haus, das allen heutigen Bedürfnissen des bedarfsgerechten Wohnens im Alter berücksichtigt.“
Der Abriss des Altenheims vor vier Jahren habe große Verunsicherungen hervorgerufen, erinnerte Bürgermeisterin Brigitte Kössinger. Der Großteil der Bewohner habe in den umliegenden Altenheimen Platz gefunden, dankte sie. Sie verwies auf die über 60-jährige Geschichte des Gautinger Hauses, die bis ins Jahr 1964 zurückgehe, als Altbürgermeister Josef Cischek dem Grundstückstausch zustimmte und damit den Weg für ein Altenheim mitten im Ort ebnete. „Unser Marienstift hat eine lange Tradition. Ich freue mich, dass sich diese Tradition auch in den neuen Räumen widerspiegeln wird“, so Kössinger. Denn nicht nur das bekannte Kleemann-Mosaik des Marienstifts und der steinerne Kreuzweg, sondern auch die Relikte der Marienstift-Kapelle wurden seit Abriss des alten Hauses sicher verwahrt und können ins neue Gebäude integriert werden.
Vorbild: St. Gisela in Gräfelfing
Das Münchner Architekturbüro Von Wallis & Weiss plante die nun entstehenden 51 stationären und 20 ambulanten Pflegeplätze sowie die 47 Plätze im betreuten Wohnen. In der Mitte der Anlage entsteht ein Platz mit viel Grün, Bänken und Durchwegungen für alle Gautinger. Ganz ähnlich dem Caritas-Haus St. Gisela in Gräfelfing werde auch die neue Einrichtung eine Cafeteria und einen externen Friseur enthalten, so Architektin Michaela Weiss. Die Wohneinheiten hätten ebenfalls ein gemeinsames Wohnzimmer mit Küche.
„Das Konzept entspricht dem in Gräfelfing“, bestätigte auch Doris Schneider, die Altenheim-Geschäftsführerin in der Caritas. „Bewohnerorientiert“ und „seniorengerecht“ nannte sie das Konzept. „Jeweils 15 Senioren werden wohngruppenartig betreut. Die Gemeinschaftsräume schaffen genug Platz, um verschiedene Angebote entstehen zu lassen. Wir können dort ganz nach Bedarf agieren.“
Unmittelbarer Nachbar: Mehrgenerationen-Campus
Schon jetzt würden sich die Anfragen für das Haus bei ihr auf dem Schreibtisch „stapeln“. „Viele würden am liebsten heute statt morgen einziehen. Das zeigt uns, wie wichtig und notwendig das Projekt in Gauting ist.“ Regelmäßig freitags um 14 Uhr werde die Caritas deshalb Besichtigungen mit Konzept-Infos im Gräfelfinger St. Gisela durchführen, um dem Informationsbedarf in der Bevölkerung zu entsprechen.
Ähnlich der Gräfelfinger Einrichtung ist auch in Gauting ein Mehrgenerationsprojekt geplant und wird in unmittelbarer Nachbarschaft verwirklicht. Das Bayerische Rote Kreuz als privater Investor möchte ebenfalls im Frühjahr mit dem Bauvorhaben starten. Die Caritas plant das Bauende für das Marienstift übrigens für Herbst 2018. „Dann können die ersten Bewohner einziehen“, versprach Schneider. Für die umliegenden Altenheime, die sich in der Zwischenzeit um die Marienstift-Bewohner und die ambulante Pflege gekümmert haben, bedeute dies Entlastung, dankte Schneider.
Über den Baufortschritt sowie über das künftige Konzept informiert die Caritas auf der Webseite unter https://www.caritas-nah-am-naechsten.de/altenheim/Marienstift-Gauting. Dort sind auch Baupläne sowie Anmeldeinformationen zu finden.
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